Zeitgenossen über Münster
"Bis in die Wolken erheben sich die Kirchtürme, auf den Straßen liegt der Mist" | |||||
Fabio Chigi Matthäus Merian Claude Joly Trauttmannsdorff |
"Die Stadt Münster ist von einer starken Wehranlage, bestehend aus je zwei
Wällen und Gräben, umschlossen. Außerhalb der Stadtmauern fließt die
Ems, mitten durch den Ort die Aa. In den prachtvollen Kirchen dient man wieder dem alten Glauben,
nachdem mit der Hinrichtung des wahnsinnigen Königs auch sein ganzes Reich untergegangen ist.
Bis in die Wolken erheben sich die spitzen Türme, von denen, für alle hörbar,
melodisches Glockengeläut klingt. Da oben hängen auch die drei Käfige,
in denen die Knochen der Widertäufer immer noch davon zeugen, wie grausam die
Ketzer ihren Frevel büßen mußten. An beiden Seiten der Straße liegt
oft dicker Schmutz, ja sogar Misthaufen dampfen hier vor sich hin. Denn alle wohnen hier
unter einem Dach: Menschen, trächtige Kühe, stinkende Ziegenböcke und
Schweine... (Zitiert nach: Hans Galen (Hg.): Münster und Westfalen zur Zeit des Westfälischen Friedens: geschildert durch den päpstlichen Gesandten Fabio Chigi, S. 35-39). | ||||
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