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Tracht
Ländlicher Charakter
Eßkultur
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"Die Frauen tragen Kleider aus blauem Leinen und auf dem Kopf grauschwarze
halbrunde Hauben - es sei denn, sie kommen gerade von der Herde und es regnet: dann
schützen sie sich, indem sie sich einen geflochtenen Korb über den Kopf
stülpen."
(Fabio Chigi)
Eine für Münsteranerinnen typische Kopfbedeckung war zur Zeit der
Friedensverhandlungen das "Fellken", eine Haube, die auch die junge
Münsteranerin auf dem Gemälde von Wenzel Hollar trägt. Diese
Frauentracht erregte unter allen Merkwürdigkeiten Münsters die
größte Aufmerksamkeit der Gesandten und Gäste. Den
päpstlichen Vermittler beim Friedenskongreß, Fabio Chigi, beeindruckte
die Tracht so sehr, daß er der Beschreibung dieser Tracht ein ganzes
Gedicht widmete.
Die ungewöhnliche Kopfbedeckung, die sogenannte
Fellkenhaube, überragte die ganze Gestalt der Trägerin wie ein
halber Regenschirm, vorne gerade und nach hinten im Halbkreis.
Seitwärts fiel ein über die Schultern reichender Vorhang herunter.
Dieser "halbe Schirm mit Vorhang" war von schwarzer Farbe,
außen mit zotteligem Wollstoff bezogen, innen aus schwarzem Damast.
Das wie Fell wirkende äußere Erscheinungsbild gab der Haube
wahrscheinlich den niederdeutschen Namen "dat Fellken"
(hochdeutsch: das kleine Fell). Man vermutet, daß die Hauben
einem doppelten Zweck dienten. Man konnte sie als Kopfbedeckung gegen
Sonne und Regen wie auch als Tragkorb verwenden.
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