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Wachtlokal
Zitadelle
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Durch die Errichtung einer Zitadelle im Westen der Stadt sicherte Christoph
Bernhard seine neugewonnene Macht über die Stadt auch militärisch ab.
Ein großes Stück der Stadtmauer wurde niedergelegt; die für die
Zitadelle benötigten Grundstücke wurden von den Bürgern
entschädigungslos enteignet. Für den Bau dieser Zwingburg, die
der bischöfliche Ingenieur Bernhard Spoede mit sternförmigen
Gräben und Wällen nach den seinerzeit modernen Grundsätzen
des Festungsbaus entworfen hatte, waren erhebliche finanzielle Mittel erforderlich,
die durch zahlreiche Sondersteuern beigetrieben wurden. Die Zitadelle war nicht in
erster Linie zum Schutz der Stadt gegen äußere Brdrohung gedacht.
Vielmehr eröffnete sie den bischöflichen Truppen ein freies
Schußfeld zur Stadt hin; eine mögliche Erhebung der Bürger
gegen ihren Stadtherrn konnte so im Keime erstickt werden.
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