Stadtmuseum Münster
Salzstraße 28
D-48143 Münster
Tel. 02 51/4 92-45 03
Fax: 02 51/4 92-77 26
museum
@stadt-muenster.de
Öffnungszeiten:
dienstags - freitags
10-18 Uhr,
samstags, sonn- und feiertags 11-18 Uhr,
montags geschlossen,
besondere Öffnungszeiten im Zwinger
Sonderöffnungszeiten an den Feiertagen werden unter Aktuell bekannt gegeben.
Rollstuhlgerechte Einrichtung
Der Eintritt ist frei.
1919 oder 1920 gründeten die Maler Bernhard Bröker, Ernst Hermanns, Friedrich Liel und Bernhard Peppinghege sowie die Bildhauer Albert Mazzotti und Aloys Röhr die „Freie Künstlergemeinschaft Schanze“, um der bildenden Kunst in Münster mehr Beachtung zu verschaffen. Weitere Künstler schlossen sich an und die Gruppe entfaltete in den 1920er und 1930er Jahren eine rege Ausstellungstätigkeit.
Aber nicht nur ihr künstlerisches, sondern auch ihr gesellschaftliches Engagement fand die Aufmerksamkeit der münsterischen Öffentlichkeit, vor allem ihre phantasievollen, einem breiten Publikum offenen Karnevalsfeste. Jedes Jahr wurde ein großer Kostümball abgehalten, der zu den Höhepunkten der Saison zählte.
Von Anfang an schmückten aufwändige und phantasievolle Dekorationen die jeweiligen Festräume. Auch Plakate, Einladungen und Eintrittskarten wurden von den Künstlern humorvoll gestaltet.
Das Fest hatte jedes Jahr ein Motto. Manchmal war es ein Spiel mit Wörtern, die Malutensilien bezeichnen wie z. B. „Circus Chromgelb“. Manchmal war es aber auch geheimnisvoll wie z. B. „Tabu Maski“ oder „Sey Pu Puh“. Das Rätsel wurde dann erst in der Ballnacht gelöst über die Dekorationen, den Aufzug der Künstler und den eigens für jedes Fest getexteten und komponierten Schlager.
Während des Zweiten Weltkriegs und in den ersten Jahren der Nachkriegszeit fanden keine Feste der Schanze statt. Erst seit 1948 lud die Künstlergemeinschaft wieder zum Karnevalsball ein und knüpfte damit an die Vorkriegstradition an.
2009 erwarb das Stadtmuseum aus dem Nachlass des Malers und Grafikers Hans Kraft (1895-1978) eine Reihe von Plakaten und Plakatentwürfen, darunter auch solche für Karnevalsfeste der Schanze. Hinzu kam die Schenkung einer Sammlung von Einladungen und Eintrittskarten zu Schanzeveranstaltungen. Die Chronik der Schanze und zwei Plakate sind schon länger als Depositum im Besitz des Stadtmuseum.
Die Ausstellung zeigt in chronologischer Folge rund 15 Plakate, die überwiegend von dem Grafiker Hans Kraft stammen. Ergänzt wird die Ausstellung durch Einladungskarten und Zeitungsartikel. Alles zusammen macht es möglich, in dieser Ausstellung einen Eindruck von den Festen in der Zeit von 1925 bis 1955 zu vermitteln. Um die Ausstellung stimmungsvoll in Szene zu setzen, kommen die Erläuterungen zu den Exponaten als große Konfettipunkte daher, und auch an Luftballons und Luftschlangen wurde nicht gespart.