Stadt Münster: Homepage des Stadtmuseums

Stadtgeschichte seit 793*

Basisnavigation

Serviceinformationen

Stadtmuseum Münster
Salzstraße 28
D-48143 Münster
Tel. 02 51/4 92-45 03
Fax: 02 51/4 92-77 26
museum
@stadt-muenster.de

Öffnungszeiten:
dienstags - freitags
10-18 Uhr,
samstags, sonn- und feiertags 11-18 Uhr,
montags geschlossen,
besondere Öffnungszeiten im Zwinger

Sonderöffnungszeiten an den Feiertagen werden unter Aktuell bekannt gegeben.

Rollstuhlgerechte Einrichtung

Der Eintritt ist frei.

Das Stadtmuseum bei Facebook

Seiteninhalt

17. Mai bis 11. September 2011

Oskar Kurt Döbrich (1911-1970). Werke aus den Jahren 1929 bis 1935

Mädchenporträt mit Blumen

2010 hat die älteste Tochter des Künstlers Oskar Kurt Döbrich im Einvernehmen mit ihren beiden Schwestern dem Stadtmuseum  Münster eine repräsentative Auswahl aus Döbrichs künstlerischem Schaffen der 1930er Jahre und einige interessante Münstermotive übereignet. Dies nimmt das Stadtmuseum Münster nun zum Anlass, um mit einer Ausstellung an den Künstler und seinen 100. Geburtstag zu erinnern.
Oskar Kurt Döbrich, der bis heute in seinem Freundeskreis meist OKD genannt wird, wurde 1911 im lothringischen Metz geboren und kam nach den territorialen Verschiebungen durch den verlorenen Ersten Weltkrieg nach Münster. Dort machte er 1933 am heutigen Johann-Conrad-Schlaun-Gymnasium Abitur. Sein Kunstlehrer, der Maler und Graphiker Leo Burgholz, erkannte sein künstlerisches Talent und förderte ihn. Schon zu Schulzeiten gestaltete er die Vorhänge der Aula seiner Schule.
Nach seinem Studium in Berlin, Kriegsdienst und russischer Kriegsgefangenschaft kehrte Döbrich 1945 nach Münster zurück, wo er bis zu seinem Tod im Jahr 1970 unter anderem am Gymnasium Paulinum und am Schillergymnasium als Oberstudienrat lehrte. Döbrich war ein hoch geschätzter Lehrer.

In Döbrichs Nachlass finden sich Werke, die im Einfluss der deutschen Druckgraphiker des 15. Jahrhunderts und der großen niederländischen Zeichner des 17. Jahrhunderts stehen. Besonders seinen Aufenthalt in der Reichshauptstadt nutzte er auf Anregung seiner Lehrer, um sich mit der Graphik der Alten Meister vertraut zu machen. Aber  auch die großen Zeichner der deutschen Romantik hinterließen in Döbrichs Werk Spuren. Eine weitere Quelle seiner künstlerischen Auseinandersetzung war die Neue Sachlichkeit, die Kunstströmung, die Döbrich unmittelbar erlebte. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass das Werk des Künstlers zu Beginn der 1930er Jahre eine große Bandbreite von Stilen zeigt, die der junge OKD ausprobierte und sich aufgrund seines Talentes gekonnt aneignete und umsetzte.

Adolf Hitler in Seppelhosen

Döbrichs Zeichnungen, meist aus den Jahren 1934 und 1935, nehmen Bezug auf die gesellschaftlichen Ereignisse und Verwerfungen der Zeit, die den jungen OKD beunruhigten. Die Werke sind im engeren Sinne aber (partei)unpolitisch. Vor allem bedrücken Bildmotive, die heute ohne unmittelbare Kommentare des Künstlers wohl kaum noch entzifferbar sind. So erscheinen missgestaltete Figuren mit der Aufschrift „Arbeitsdienst freiwillig“ oder die Figur des Todes als Skelettfigur mit einer männlichen Person auf dem Rücken sowie der Aufschrift „er will noch nicht mit“. Adolf Hitler in Lederhosen ist dagegen ein eindeutiges Bildmotiv, das 1934 eine kritische Distanz des Künstlers zum nationalsozialistischen Regime offenlegt.

zurück