27.05.2001

Der Friedenspark – Herzstück eines innovativen Wirtschaftsstandortes

Einweihung weiterer Meilenstein in der Entwicklung der Loddenheide / Skulptur der Künstlerin Gabriele Staarmann

(SMS) Über 60 Jahre blieb die Loddenheide, das ehemalige Kasernengelände, der breiten Öffentlichkeit verschlossen. Im Juni 1998 dann pflanzte der Dalai Lama symbolisch eine erste Kastanie. Diese Geste für den Frieden im Zentrum des langjährig genutzten Militärareals markierte zugleich den Entwicklungsbeginn der Loddenheide zu einer hochwertigen Gewerbefläche. Herzstück dieses innovativen Wirtschaftsstandortes: der Friedenspark mit dem neu geschaffenen Skulpturen-Ensemble "Alte Schießmauer". Dieser Park, der offen ist für alle Münsteraner, wurde am Sonntag (27. Mai) in Anwesenheit zahlreicher Vertreter aus Wirtschaft, Kultur, Politik und Verwaltung offiziell von Bürgermeister Fritz Krüger eröffnet.

"Heute wird ein weiterer Meilenstein genommen", betonte Dr. Ingo Deitmer in seiner Ansprache vor den Gästen. "Ein innerstädtisches Grundstück von fast einem Quadratkilometer ist jetzt wieder Teil der Stadt", so der Geschäftsführer der GML Gewerbepark Münster-Loddenheide mit den Partnern Stadt, Sparkasse und WestLB in seinem Blick zurück.

60 Millionen hat GML bisher investiert

Ein jahrzehnte unzugängliches Gelände hin entwickeln zu einem modernen Gewerbegebiet, das Anforderungen und Ansprüchen standhält - vor dieser Herausforderung stand die GML vor drei Jahren. Weit über 200 Militärgebäude mussten abgerissen, eine halbe Million Kubikmeter umbauter Raum zurückgebaut und Altlasten fachgerecht entsorgt werden. 60 Mal rückten Sicherheitstrupps zum Entschärfen von Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg an. Acht Kilometer Kanalleitungen ließ die GML legen, baute ein Regenrückhaltebecken und etwa 23 000 Quadratmeter Baustraßen. "Bis heute hat die GML 60 Millionen Mark in diesen bedeutenden Standort investiert", nannte Ingo Deitmer Zahlen. Den Zuschlag bei den Auftragsvergaben - sie waren alle europaweit ausgeschrieben - erhielten fast immer regionale westfälische Anbieter. Dr. Deitmer: "Das zeigt die Leistungsfähigkeit unserer Region auch im Wettbewerb mit anderen Staaten".

Beeindruckend auch die Zahlen in der Flächenvermarktung: 200 00 Quadratmeter - das sind rund 30 Prozent der Gesamtfläche - verkaufte die GML bisher an Gewerbe-, Industrie- und Bürogrundstücken. Diese Unternehmen, so führte der stellvertretende Leiter der Wirtschaftsförderung weiter aus, werden rund 300 Millionen Mark investieren. Eine Faustregel besagt, dass für jede am Bau investierte Deutsche Mark eine weitere zusätzlich ausgegeben wird. "Danach floss seit 1998 durch das Projekt Loddenheide fast eine dreiviertel Milliarde Mark an Ausgaben in diese Region", rechnete Ingo Deitmer vor. 24 Betriebe haben bisher in den Standort Loddenheide investiert. Allein sie werden dort zukünftig 1500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen.

Symbiose Wirtschaft und Kultur Doch der Gewerbepark wird nicht allein von Arbeit dominiert. Wirtschaft und Kultur gehen in den weitläufigen Grün- und Parkanlagen eine spannende Symbiose ein. Der Friedenspark lädt zum Entspannen ein, für die alte Garnisonskirche "All Saints Chapel" sind kulturelle Veranstaltungen geplant.

Und dort wo einst der ehemalige Schießstand seinen Platz hatte, steht seit Sonntag ein Skulpturen-Ensemble von Gabriele Staarmann. Die Hamburger Künstlerin entwickelte ihre Arbeit eigens für die Loddenheide und nimmt darin Bezug auf Vergangenheit und Gegenwart des Geländes. So erinnert die architektonische Formensprache an den früheren Baukörper, ist aber der heutigen Nutzung entsprechend heiter und gelöst. Im Dialog auch die zarte Farbe Rosa und der harte Werkstoff Beton. Gabriele Staarmann: "Rosa ist in den fernöstlichen Philosophien die Farbe der Liebe. Wir sehen in Rot die Farbe der Liebe und in Weiß die Farbe des Friedens; gemischt ergibt das Rosa. Die Farben der Liebe und des Friedens für Ost und West sind in den Skulpturen gebunden und auf standsicheren Fundamenten ein Zeichen für friedvolle Absichten und eine hoffnungsvolle Zukunft ..."