Stadt setzt verstärkt auf kommunales Klimaschutz-Controlling
Münster (SMS) Beim Klimaschutz setzt die Stadtverwaltung künftig noch stärker auf das kommunale Klimaschutz-Controlling mit den Instrumenten „Klimabericht“ und „Klimahaushalt“. Damit soll die Verwaltung Fortschritte beim Klimaschutz künftig noch präziser erfassen und Maßnahmen priorisieren und damit noch schneller und gezielter vorantreiben, wie der Rat der Stadt Münster in seiner Sitzung am Mittwoch, 11. Dezember, beschlossen hat.
Der Klimabericht zeigt jährliche Entwicklungen, Erfolge und Herausforderungen in der städtischen Klimaarbeit. Dabei wird dargestellt, welche einzelnen Maßnahmen hinter den Positionen im städtischen Haushalt stecken. Begleitend zum städtischen Haushaltsentwurf zeigt die Verwaltung somit auf, welchen Anteil die größeren städtischen Klimaschutzmaßnahmen am kommunalen Haushalt haben und welche CO2-Einsparpotenziale diese haben.
Dabei wird deutlich: Der Stadtkonzern hat seine Klimaschutzmaßnahmen breit aufgestellt und intensiviert. Die Stadt geht allerdings davon aus, dass sich die CO2-Einsparungen durch große, infrastrukturelle Maßnahmen erst zeitverzögert auf die städtische CO2-Bilanz auswirken.
Ein weiterer Baustein des umfassenden Klimaschutz-Controllings ist die jährliche Treibhausgasbilanz. Diese zeigt seit mehreren Jahren die Veränderungen der CO2-Emissionen im Stadtgebiet. Demnach sind die Treibhausgasemissionen in Münster zwischen 1990 und dem aktuellen Bilanzjahr 2022 um 32 Prozent gesunken, pro Kopf um 45 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr sanken die Gesamtemissionen im Jahr 2022 nur um einen Prozentpunkt, pro Kopf um zwei Prozentpunkte – das ist zu langsam für das Ziel der Klimaneutralität.
Negativ auf die Bilanz wirkt sich vor allem der bundesweite Strommix aus, der im Jahr 2022 einen höheren Emissionswert hatte als im Vorjahr. Zudem ist die Stadtbevölkerung Münsters – und mit ihr die Zahl der Arbeitsplätze und Autos – weiter gewachsen. Beides führt zu einem höheren Verbrauch fossiler Energie.
Positive Auswirkungen haben dagegen verschiedene Entwicklungen vor Ort. So hat die Stadtgesellschaft aufgrund der Energiekrise beispielsweise ihren Erdgasverbrauch reduziert. Zeitgleich entstanden in Münster etwa 1.000 neue Photovoltaikanlagen.