Rat beschließt vierte städtische Gesamtschule im Südosten von Münster
Münster (SMS) Im Südosten von Münster soll eine vierte städtische Gesamtschule entstehen. Das hat der Rat der Stadt Münster in seiner Sitzung am Mittwoch, 11. Dezember, beschlossen. Als Standort für die neue vierzügige weiterführende Schule inklusive Sporthalle und Außenfläche ist das Gelände des ehemaligen Sauerstoffwerks der Westfalen AG in Angelmodde geplant. Bislang gibt es in Münster drei städtische Gesamtschulen. Neben der Mathilde-Anneke-Gesamtschule und der Gesamtschule Mitte ging mit dem Schuljahr 2024/25 auch die Gesamtschule Münster-West in Roxel an den Start.
Der Rat hat die Schulverwaltung beauftragt, zeitnah eine Vorabprüfung der Genehmigungsfähigkeit bei der Bezirksregierung für eine vierte städtische Gesamtschule in Münster vorzubereiten. Für die Errichtung einer neuen Schule muss einerseits der Bedarf durch entsprechende Schülerzahlen nachgewiesen werden. Außerdem dürfen keine bestehenden Schulen benachbarter Schulträger gefährdet werden. Daher wird die Stadt den Austausch mit den Umlandkommunen intensivieren. Ein entsprechender Errichtungsbeschluss soll bei einem positiven Votum frühzeitig vorbereitet werden.
Mit einer vierten städtischen Gesamtschule reagiert die Schulverwaltung auf die steigende Anzahl von Schülerinnen und Schülern insbesondere in Gremmendorf-West und Angelmodde sowie auf die weiterhin allgemein hohe Nachfrage nach Gesamtschulplätzen in Münster. So standen zum Schuljahr 2024/25 für insgesamt 661 Gesamtschul-Anmeldungen 378 Schulplätze zur Verfügung.
Auswirkungen auf Schlaun-Gymnasium und Schulzentrum Wolbeck
Eine mögliche Verlagerung des Johann-Conrad-Schlaun-Gymnasiums nach Angelmodde verfolgt die Stadt nicht weiter. Weil die Kapazitäten der Schule mit dem Schwerpunkt Kunst und Kultur entsprechend der Schulentwicklungsplanung der Stadt Münster allerdings benötigt werden, prüft die Verwaltung mögliche Investitions- und Instandhaltungsmaßnahmen. Eine darüber hinausgehende Bestandsperspektive am Standort Sonnenstraße leitet sich wie bei allen anderen städtischen Schulen aus den dann bestehenden Bedarfen sowie aus dem Anmeldeverhalten der Eltern der Sekundarstufe I ab.
Angesichts veränderter Rahmenbedingungen durch eine vierte Gesamtschule passt die Verwaltung zudem die Pläne für das Schulzentrum Wolbeck an. Das Schulzentrum wird baulich von derzeit neun auf zehn Züge erweitert, sodass unter anderem die aufgestellten Containerklassen künftig nicht mehr benötigt werden.
Die Erweiterung berücksichtigt den zukünftigen Bedarf von neun Zügen – insbesondere in Bezug auf die Rückkehr zu G9 – und schafft zusätzlich eine Raumreserve. Damit bleibt die Stadt flexibel, um bei weiteren Schulraumanforderungen reagieren zu können. Zusätzlich sieht die erweiterte Planung eine Fläche für die Musikschule Wolbeck vor, um das kulturelle Bildungsangebot im Stadtteil weiter zu stärken.