Neuer Service der Stadt: Umzugshilfe für Senioren
Wenn die Treppen schier unüberwindbar, die Wohnung zu groß, die Badewanne ohne Hilfe kaum noch benutzbar ist - kurzum: Wenn die Wohnung nicht mehr "paßt", dann stellen sich älteren Menschen regelmäßig dieselben Fragen. Soll ich in ein Heim ziehen? Läßt sich die Wohnung meiner Lebenslage eventuell baulich anpassen? Oder kommt am besten eine kleinere und wirklich altengerechte Wohnung in Frage? Wer vor diesen Alternativen steht, findet im Infobüro Pflege die richtigen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner.
"Viele Senioren würden im Grunde gerne ihre vier Wände gegen eine bedarfsgerechte Wohnung eintauschen, die weiterhin ein selbständiges und selbstbestimmtes Leben ermöglicht", weiß Diplom-Sozialarbeiterin Barbara ten Hompel. Wenn es aber wirklich an den Auszug aus der angestammten Familienwohnung gehen soll, türmen sich scheinbar unüberwindliche Hindernisse zu Berge. "Vor allem Alleinstehende ohne unterstützende Angehörige schaffen den Wechsel kaum. Sie wollen wir mit dem neuen Komplettservice zum Wohnungstausch unterstützen", erläutert die "Umzugsmanagerin" aus dem Pflegebüro.
"Komplettservice" ist in der Tat der angemessene Ausdruck. Barbara ten Hompel hilft bei der Wohnungssuche. Mit Unterstützung des Wohnungsamtes kann gegebenenfalls auch eine öffentlich geförderte Wohnung vermittelt werden. Wenn es sein muß, übernimmt sie sämtliche Formalitäten rund um Mietvertrag, Meldebehörde, Telefon, Stadtwerke und was sonst noch anfällt. Sie kann bei der Auswahl von Umzugsunternehmen und Handwerkern assistieren und dafür sorgen, daß überzähliges Mobiliar geeignete Abnehmer findet und nicht einfach auf dem Sperrmüll landet. Und, kaum weniger wichtig: Sie hilft, Kontakte zu Nachbarn und Hilfsdiensten im neuen Wohnumfeld zu schaffen.
Das Angebot gilt für alle Münsteraner ab 60 Jahren und für Behinderte jeden Alters. Für weniger Betuchte muß der Wohnungstausch nicht an den Kosten scheitern. Je nach Aufwand und Einkommen kann die Stadt bis zu 5000 Mark pro Umzug beisteuern. Sofern durch den Tausch größere Wohnungen frei werden, erreicht die Stadt ein weiteres wichtiges Ziel: Wohnraum für Familien mit Kindern, für den ansonsten hohe Summen investiert werden müßten.
Der umfassende neue Umzugsservice läuft zunächst bis Ende 1998 als Modellversuch. Land, Pflegekassen und Stadt bringen jeweils ein Drittel der Personal- und Sachkosten auf. Barbara ten Hompel ist ab Donnerstag, 3. Juli, im Infobüro Pflege erreichbar. Sie berät dienstags und mittwochs von 9 bis 12 Uhr, donnerstags von 15 bis 18 Uhr und zu telefonisch vereinbarten Terminen. Selbstverständlich kommt sie zur Beratung auch ins Haus.