"Tabakrauch ist gefährlichste Schadstoffquelle in Räumen"
Anlaß für diese Feststellung sind zunehmende Beschwerden von Nichtrauchern über Rauchbelästigung am Arbeitsplatz und in Privatwohnungen. Zwar werde das Ausmaß der Gefährdung durch Passivrauchen unverändert kontrovers diskutiert, so das Gesundheitsamt. In jedem Fall sei aber davon auszugehen, "daß auch bei Passivrauchern Lungenschäden hervorgerufen werden können, zusätzlich eine Vielzahl weiterer Belästigungen".
Mittlerweile wurden etwa 4000 Stoffe im Tabakrauch nachgewiesen. Davon gelten 40 bis 50 als krebserregend. Außerdem verströmen die Glimmstengel reizende und allergieauslösende Stoffe. Diese werden nicht nur inhaliert und wieder ausgeatmet, sondern gelangen mit dem sogenannten Nebenstromrauch auch direkt in den Innenraum.
"Wir stoßen immer wieder auf Wohnungen, die derart durch Tabakrauch vergiftet sind, daß sich Untersuchungen auf andere Schadstoffe wie etwa Formaldehyd oder Benzol erübrigen. In diesen Fällen werden die Meßergebnisse so stark überlagert, daß sie ohnehin kaum noch auswertbar sind", berichtet Umweltmediziner Dr. Lürwer. "Wenn solche Voraussetzungen vorliegen - und leider ist das oft der Fall - erübrigen sich Anfragen wegen vermuteter Schadstoffbelastung in Innenenräumen."
Wer mehr zu möglichen Belastungen der Innenraumluft und speziell auch zum Thema Rauchen und Passivrauchen wissen will, kann sich an die umweltmedizinische Abteilung des städtischen Gesundheitsamtes wenden (Telefon 23 77 237).