Jeden Dienstag Frühstückstreff für arbeitslose Jugendliche

24.09.1997

Amt für soziale Dienste ergänzt "aufsuchende Arbeit" im Stadtteil Hiltrup

(SMS) Zum wöchentlichen "Frühstückstreff" lädt Winni Wichtrup vom Amt für soziale Dienste (ASD) arbeits- und beschäftigungslose Jugendliche und junge Erwachsene in Hiltrup ein. Jeden Dienstag von 10 bis 12 Uhr ist offene Tür im Gruppenraum des ASD, Patronatsstraße 18. Idee des Diplom-Sozialarbeiters: "Der Frühstückstreff soll sich zu einem Beratungsangebot und Treffpunkt entwickeln, der jungen Menschen Wege aus der Arbeitslosigkeit zeigt."

Wichtrup ist vielen Hiltruper Jugendlichen bereits bekannt. Er hat jahrelang mit gefährdeten und straffällig gewordenen jungen Menschen gearbeitet. Hinzugekommen ist die sogenannte aufsuchende Arbeit. Das heißt, er sucht an Treffpunkten und in der "Szene" Kontakt zu jungen Leuten, die in Schwierigkeiten stecken.

Mit der aufsuchenden Arbeit hat das städtische ASD in Hiltrup seine traditionellen Angebote - Beratungsgespräche im Büro und bei Hausbesuchen - ergänzt. Der Grund: Viele jungen Menschen im Stadtteil sind auf herkömmliche Weise nicht mehr zu erreichen. Ihre Verbindungen zu Familie, Schule und Berufswelt sind gestört. Sie leiden unter Arbeits- und Beschäftigungslosigkeit, haben kein Zuhause, keine Lebensperspektive, sie haben resigniert.

"Wer diesen Jugendlichen helfen will, muß sie an ihren Treffpunkten aufsuchen, ihnen signalisieren, daß sie ernstgenommen werden und daß man als Ansprechpartner für sie da ist", erläutert der ASD-Mitarbeiter. "Hier gibt es auch keine einfachen Patentrezepte. Wirksame Unterstützung ist da nur zu leisten, wenn man das soziale Umfeld mit im Blick hat. Die ganze Familie sollte am Hilfeprozeß beteiligt werden. Und es gilt, in Zusammenarbeit mit den im Stadtteil tätigen Trägern der Jugendhilfe nach geeigneten Hilfsangeboten zu suchen."

Ergebnis kann die Entwicklung schulischer oder beruflicher Perspektiven sein. Unterstützung bei der Wohnungssuche, finanzielle Absicherung, Angebote der Jugendhilfe, Vermittlung zu und Begleitung bei Gesprächen mit Fachbehörden wie etwa dem Arbeitsamt sind weitere Möglichkeiten. Winni Wichtrup: "In jedem Fall handelt es sich um eine sehr individuelle Hilfe, die die jungen Leute dort abholt, wo sie stehen."

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