"Gesund leben" - Mehrsprachige Tips zu Hygiene und Ernährung

23.10.1997

Städtisches Infopaket unterstützt Gesundheitsförderung vor Ort

(SMS) Eine gesunde Ernährung fällt schon schwer, wenn man Angaben zu Nährstoffgehalt, Haltbarkeitsdatum und Dosierung lesen kann. Doch wenn man (noch) nicht deutsch spricht, wenn man manche Lebensmittel gar nicht kennt, weil es sie in der Heimat nicht gibt - dann ist "gesund leben" fast unmöglich, so die Erfahrung vieler Flüchtlinge auch in Münster. Wer ihnen helfen will, muß mit der Gesundheitsförderung vor Ort ansetzen. Dies tut die Stadt Münster mit einer aufsuchenden Gesundheitsarbeit, die sich an Flüchtlinge und andere benachteiligte Menschen richtet. Neuestes Produkt in der Hilfepalette des Gesundheitsamtes: das bundesweit einmalige, mehrsprachigen Infopaket "Gesund leben" mit Tips zu Ernährung und Hygiene.

Besonders Menschen aus anderen Kulturkreisen benötigen Hilfe, die auf ihre spezifischen Bedürfnisse zugeschnitten ist. Das übliche Angebot von deutschsprachigem Infomaterial oder festen Beratungsstellen wird ihnen nicht gerecht. "Hier setzt das Gesundheitsamt mit seiner vorbeugenden und aufklärenden Arbeit vor Ort an", erklärt Helga Bickeböller, Dezernentin für Jugend, Soziales, Gesundheit und Wohnen. "Der Gesundheitszustand der Betroffenen hat sich dadurch deutlich gebessert."

Karim Mashkoori betreut seit sechs Jahren die Flüchtlinge in den Heimen. Der mehrsprachige Ernährungswissenschaftler kann vor Ort zum Beispiel erklären, daß es einen Unterschied zwischen H- und Vollmilch gibt und welche Folgen ihr Einsatz bei der Ernährung von Kleinkindern hat. Im persönlichen Gespräch kann er individuelle Fragen genauso beantworten wie allgemeine Informationen weitergeben beispielsweise zu ärztlichen Vorsorgeangeboten für Kinder und Erwachsene.

Aus den Erfahrungen der täglichen Arbeit hat er für dieses Gemeinschaftsprojekt von Sozial- und Gesundheitsamt ein alltagsbezogenes Informationspaket entwickelt - von der gesunden Ernährung in jedem Alter über die richtige Lagerung von Lebensmitteln bis zur Zahnpflege und dem Lüften von Wohnräumen. Die besonderen Lebensbedingungen - viele Menschen auf engem Raum, bescheidene finanzielle Mittel, kulturelle Gewohnheiten, unterschiedliches Bildungsniveau - sind darin eingeflossen.

Wegen der unterschiedlichen Nationalitäten der Flüchtlinge sind die Infoblätter so angelegt, daß neben die deutsche Fassung die fremdsprachliche gesetzt werden kann. Die Zweisprachigkeit erleichtert die Anwendung der Ratschläge zum Beispiel beim Einkauf oder beim Arztbesuch. Anschauliche Grafiken ergänzen die Tips.

Die Mappe "Gesund leben" liegt in den fünf gängigsten Sprachen - Arabisch, Türkisch, Serbokroatisch, Englisch, Russisch - in der Bürgerberatung, im Stadthaus II, im Gesundheitsamt sowie im Stadtteilbüro Coerde aus. Sie wird auf Wunsch Einrichtungen zur Verfügung gestellt, die mit benachteiligten Personengruppen arbeiten (Karim Mashkoori, Tel. 23 77-2 78).

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