Obdachlose erhalten Arbeit und medizinische Hilfsmittel
Insgesamt sind anläßlich des Konzertes mit dem Cellisten Thomas Beckmann Ende Januar in der Heilig-Kreuz-Kirche knapp 15 000 Mark zusammengekommen. Das berichteten Bernhard Mühlbrecht, derzeitiger Sprecher der Arbeitsgemeinschaft, Gunther Braun vom Diakonischen Werk und Herbert Berkemeier, Leiter der Fachstelle für Wohnungssicherung im städtischen Sozialamt.
Etwa 7000 Mark dienen als Anschubfinanzierung zur tageweisen Beschäftigung von wohnungslosen Männern. Sie können damit ihre Sozialhilfe aufbessern. Vor allem erhalten sie aber auch die Chance, zu einem geregelten Tagesablauf mit festen Strukturen zurückzufinden. Die Anleitung gewährleistet eine sozialpädagogische Fachkraft, für die das Sozialamt Mittel aus dem Landesprogramm "Arbeit statt Sozialhilfe" bereitstellt.
Bis zu zwölf Obdachlose können jeweils tageweise beschäftigt werden. Die Betroffenen zeigten bereits Interesse an einem Projekt „Herrichtung und geregelte Pflege von Gräbern verstorbener Wohnungsloser“. Die Einzelgräber befinden sich auf dem städtischen Waldfriedhof Lauheide. Die Zusammenarbeit mit dem dort zuständigen Amt für Grünflächen und Naturschutz ist ebenfalls geregelt.
Knapp 8000 Mark kommen sechs Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe direkt zugute. Sie können Erste-Hilfe-Kästen und pflegerische Hilfsmittel wie etwa Toilettenrollstühle beschaffen.
"Das 'Konzert gegen Kälte' hat sich gelohnt, der materielle Ertrag kann sich sehen lassen. Ebenso wichtig war seine Wirkung auf das öffentliche Bewußtsein", bilanziert Herbert Berkemeier. "Obdachlose sind nicht einfach 'nur Penner', sondern Menschen mit einem Schicksal, das jeden von uns treffen kann." Genau diese Botschaft steckt letztlich auch in dem Stück "Das Bankgeheimnis", das am 9. Dezember aufgeführt wird.