Nachhaltige Stadtentwicklung im Praxistest

06.11.1997

Münster liefert Modelle für Städte der Zukunft/ Öffentliche Auftaktveranstaltung mit Bundesbauministerium am 13. und 14. November

(SMS) Die Stadt der Zukunft wird in Münster mitentworfen - 18 Stadtentwicklungsprojekte tragen dazu bei. Was Münster für die Zukunft rüstet, kann anderen Städten als Modell dienen, hofft der Bund und unterstützt den experimentellen Wohnungs- und Städtebau mit 2,2 Mio. Mark an Forschungsgeldern. Münster wurde vom Bundesbauministerium als eine von vier bundesdeutschen Kommunen ausgewählt, um im Bündnis „Städte der Zukunft“ Strategien für umweltverträgliche städtische Strukturen mit hoher Lebensqualität zu entwickeln.

Die bisherigen Leistungen der münsterschen Stadtentwicklung gaben den Ausschlag, daß die Westfalenmetropole zur „Stadt der Zukunft“ erkoren wurde. Ein zukunftsträchtiges Projekt ist beispielsweise der geplante Öko-Gewerbepark in der Loddenheide. Wo vormals militärisches Sperrgebiet war, sollen sich auf Dauer kleine und mittelständische Unternehmen ansiedeln - und zwar gezielt umweltschonende Betriebe. Die Forschungsgelder des Bundes ermöglichen es, einen Maßstab für die Bewertung der Umweltverträglichkeit solcher Unternehmen zu entwickeln, diese vor Ort zu beraten und einen Leitfaden für weitere Öko-Gewerbeflächen zu erarbeiten.

Auch mitten in der Stadt wird geforscht: Bei der Sanierung der Häuser Breul 32 bis 38 wird ressourcenschonend und sparsam gebaut - gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern, die dadurch einen wesentlichen Beitrag zur Erhaltung erschwinglichen Wohnraums leisten. Der Bund finanziert sozialwissenschaftliche Studien und Workshops und prüft, wie sich sozialverantwortliches Bauen auch in anderen Städten verwirklichen läßt. Weitere städtische Projekte befassen sich mit Mobilitätssteuerung im Umweltverbund, sparsamem Umgang mit Boden und vorsorgendem Umweltschutz. Die Stadt Münster hat ein konkretes Interesse an den Forschungsergebnissen: „Wenn wir im 21. Jahrhundert ein attraktiver Standort sein wollen, dürfen wir die Hände nicht in den Schoß legen“, so Stadtdirektor Horst Freye.

Im Bündnis der „Städte der Zukunft“ verfolgen Stadt und Bund ähnliche Ziele. „Münster ist quasi das Freiluftlabor für nachhaltige Stadtentwicklung“, erklärt Dr. Thomas Hauff vom Amt für Stadtentwicklung und Statistik. „Am Ende haben beide etwas davon: der Bund bekommt praxistaugliche Strategien für die Zukunft, und Münster profitiert von der gezielten Förderung wichtiger Entwicklungsprojekte.“ Die Ideen und Konzepte wurden entstammen der Arbeit der Stadtentwicklung in Münster und sind bereits beschlossen, unterstreicht Hauff.

Im Oktober hatte Oberbürgermeisterin Marion Tüns zusammen mit Bundesbauminister Klaus Töpfer auf dem Welt-Habitat-Tag in Bonn eine Qualitätsvereinbarung unterzeichnet, die Münster zur „Stadt der Zukunft“ macht. In Münster findet am 13. und 14. November die öffentliche Auftaktveranstaltung für das Bündnis „Städte der Zukunft“ statt, auf der sich die vier bundesdeutschen Modellstädte Münster, Dessau, Heidelberg und Güstrow sowie deutsche und europäische Vergleichsstädte erstmals einer breiten Öffentlichkeit präsentieren.

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