Münsters Bierhähne sind sauber

17.11.1997

Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt: keine Keime oder Bakterien im Bier festgestellt

(SMS) Gastwirte in Nordrhein-Westfalen pfuschen bei der Bierhygiene, so lauteten die Meldungen kürzlich. Bei der landesweiten Untersuchung von Bier aus Zapfanlagen wurde jede fünfte Probe beanstandet: Fremdhefen, Schimmelpilzsporen oder Laktobakterien fanden die Lebensmittelchemiker im Bier. Nicht so in Münster: In zwölf Lokalen wurde getestet, alle zwölf bestanden die Hygienetests mit Bravour, bestätigt das städtische Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt.
Wenn das Schankbier in der Kneipe etwas säuerlich oder muffig schmeckt, kann das an Bakterien und Keimen liegen, die sich in nicht ausreichend gereinigten Bierleitungen, an Zapfhähnen, Faßanschlüssen oder in den Spülbürsten schnell breitmachen. „Auch wenn die Gesundheit der Biertrinker nicht akut gefährdet wird, ist solches Bier nach dem Lebensmittelgesetz nicht mehr zum Verzehr geeignet“, betont Dr. Roland Otto, Leiter des Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamtes.
Mindestens alle zwei Wochen müssen Gastwirte die Bierleitungen von innen reinigen oder von einer Fachfirma reinigen lassen, darüber wacht das städtische Ordnungsamt. Zapfhähne müssen täglich, die Anschlüsse an den Bierfässern bei jedem Wechsel gesäubert werden. „In münsterschen Kneipen und Gaststätten werden die Hygienevorschriften in der Regel eingehalten“, resümiert Gerhard Dittmer, Leiter der Gewerbeabteilung im Ordnungsamt. „Schwieriger ist die Beurteilung der Situation etwa bei Vereinsfesten oder anderen halbprivaten Veranstaltungen, die nicht der gesetzlichen Kontrolle unterliegen.“
Dr. Roland Otto ist optimistisch, was die Trinksicherheit von Bieren in Münster angeht: „Die städtischen Lebensmittelkontrolleure und das städtische Ordnungsamt ergänzen sich in ihren Bemühungen um den Verbraucherschutz. Außerdem sollten die Gastwirte ja selbst ein Interesse daran haben, daß sie ihre Gäste zufriedenstellen.“

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