Freizeit und junges Leben in Kinderhaus

24.11.1997

Arbeitskreis Jugend befragte über 800 Schüler / Öffentliche und freie Träger wollen Arbeit besser koordinieren

(SMS) Sport ist die liebste Freizeitbeschäftigung der Jugendlichen in Kinderhaus - ob im Verein oder in Eigenregie. Mit politischem Engagement haben sie dagegen wenig im Sinn. Das sind zwei Ergebnisse einer Befragung mit dem Thema “Freizeit und junges Leben in Kinderhaus”, die der Arbeitskreis Jugend im Stadtteil durchgeführt hat. Über 800 Jugendliche füllten einen Fragebogen aus, mit dem Vertreter aus Jugendarbeit und Jugendhilfe, Schulen und Kirchengemeinden Basisinformationen für ihre künftigen Angebote sammeln wollen.

Die Auswertung hat ergeben, daß den Jugendlichen werktags rund neun Stunden und am Wochenende zwölf Stunden für Freizeitaktivitäten zur Verfügung stehen. Neben dem Sport (579 Nennungen) rangieren Treffen mit Freunden und der Jugendclique (542) ganz oben auf der Beliebtheitsskala der Freizeittätigkeiten außer Haus. Beliebter Treffpunkt ist Münsters Innenstadt. Zu Hause sehen die Jugendlichen am liebsten fern (221 Nennungen), gefolgt von Musik hören (105) und Lesen (101).

Gefragt nach den Angeboten und Möglichkeiten für Jugendliche in Kinderhaus, fielen die Antworten sehr unterschiedlich aus. Während 133 Befragte die Angebote als unzureichend einschätzten, bewerteten sie eine stattliche Mehrheit von immerhin 211 als sehr gut und gut.

Jeweils mehr als ein Viertel der Jugendlichen gaben an, große Probleme mit der Schule, dem damit verbundenen Leistungsdruck und ihrer finanziellen Situation zu haben. Auch Probleme mit ihrer Sexualität bereiten über 300 der Befragten manchmal oder oft Sorgen. Ansprechpartner Nummer Eins bei Problemen sind bei der Mehrheit der Schüler die Eltern. Auf der anderen Seite gaben aber auch 73 Befragte an, mit niemanden über ihre Probleme sprechen zu können.

Der Arbeitskreis Jugend betrachtet die Erhebung, auch dank der Unterstützung der Schulen, als gelungene Aktion. Zunächst wollen die einzelnen Träger der Jugendarbeit eine individuelle Auswertung der gesammelten Daten vornehmen. Geplant ist auch ein Informationstreffen für Vertreter der Schulen. Mittelfristig hat sich der Arbeitskreis Jugend das Ziel gesetzt, die Jugendarbeit der freien und öffentlichen Träger in Kinderhaus besser zu koordinieren und so für den Stadtteil ein bedarfsgerechtes, qualitativ besseres Angebot zu erreichen.

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