Bürgerberatung und Umweltbüro sind beispielhaftes Servicezentrum
Vor fast genau fünf Jahren wurde das städtische Servicezentrum an der Heinrich-Brüning-Straße bezogen. Münster erhielt damit als eine der ersten Städte ein kommunales Umweltbüro. Die Bürgerberatung des Presse- und Informationsamtes wechselte damals in größere und freundlichere Räume. Das Ladenlokal an der Klemensstraße, in dem sie bereits seit 1981 ihre Dienste anbot, war den Besucherzahlen nicht mehr gewachsen.
Wo finde ich was? Wer ist zuständig, wie lauten Öffnungszeiten und Telefonnummern? Bei einer Großstadtverwaltung mit 121 Dienststellen in 58 Gebäuden ist die Orientierung nicht einfach - zumal der Umfang an Aufgaben und Dienstleistungen ständig wächst. Devise der Bürgerberatung: "Ohne Umweg ans Ziel. Wir sagen, wo's langgeht und stellen notfalls den direkten Kontakt her."
Das fünfköpfige Team informiert und berät, damit alle Münsteraner städtischen Service in Anspruch nehmen können, damit sie zu ihrem Recht kommen, damit sie sich in ihrer Stadt engagieren und sich für ihre Stadt einmischen können. "Damit steht die Bürgerberatung auch für Bürgerbeteiligung", sagte die Oberbürgermeisterin.
Die Regale und Schubladen enthalten 500 Schriften und Infoblätter sowie die 38 meistgefragten Formulare der Stadtverwaltung und anderer Behörden. Abfallsäcke, Schlüssel für die Fahrradboxen am Zentrum-Nord und an der Weseler Straße, Hunde-Sets, Tönnchen zum Vorsortieren von Bioabällen und mehr ist zu haben.
Bebauungsplan-Entwürfe und Flächennutzungsplan hängen aus, die "IBIS"-Datenbank informiert über 4000 Bildungs- und Weiterbildungsangebote, hinzu kommen Kultur- und andere Veranstaltungsprogramme. Ein Terminal lädt zum Surfen im elektronischen Stadtinformationssystem "publikom" ein. Außerhalb der Öffnungszeiten (9.30 bis 18 Uhr, samstags bis 13 Uhr) nimmt am Bürgertelefon (4 92-13 13) ein Anrufbeantworter Hinweise und Anregungen entgegen.
Die Zahlen sprechen für sich: Jährlich gehen nach Angaben von Öffentlichkeitsdezernent Jürgen Böckling 500 000 Schriften "über die Theke". Die Besucherzahl hat sich in den letzten fünf Jahren mehr als verdoppelt.
Mit der Mobilitätszentrale, kurz "mobilé", stehe in der Bürgerberatung ab März 1998 ein ganz neuer Service zur Verfügung, kündigte Oberbürgermeisterin Tüns an. Gemeinsame Träger von "mobilé" sind Stadt und Stadtwerke unter Beteiligung der Deutschen Bahn.
Zum Startangebot gehören Auskunft zum Schienenverkehr, zum lokalen und regionalen Busverkehr, zu ÖPNV-Spezialangeboten wie Nacht- und Schnellbus, zum Car-Sharing und den Umsteigeangeboten in Stadt und Region. Zum individuellen Fahrplan gibt es auf Wunsch gleich die (gegebenenfalls verkehrsmittelübergreifende) Fahrkarte. Hinzu kommt die PC-gestützte Radwegeauskunft und Radtourenplanung. Wer will, erhält aber auch eine Pkw-Reiseroutenplanung samt Kostenvergleich Pkw - ÖPNV und Pkw - Car-Sharing.