Kinos: Für Rollstuhlfahrer erste Zwischenlösungen

29.12.1997

Städtisches Sozialdezernat lud zu Gespräch ein / Filme laufen in mehreren Kinos

(SMS) Im Bemühen, alle Kinos für Menschen mit und ohne Behinderungen gleichermaßen zugänglich zu machen, sind erste Zwischenlösungen gefunden worden. Das ist Ergebnis eines ersten Gespräches, zu dem das städtische Sozialdezernat eingeladen hatte.
Wie berichtet, hat der Haupt- und Finanzausschuß des Rates beschlossen, daß die Stadt die Münsterschen Filmtheater-Betriebe bei der Erarbeitung von Lösungen unterstützt. Ziel des Startgespräches war, schnellstmöglich realistische Wege für diejenigen zu finden, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, damit sie in Zukunft nicht nur auf einige wenige Kinos zurückgreifen müssen.
An dem Gespräch beteiligten sich Felix Esch (Geschäftsführer der Filmtheater-Betriebe), Bürgermeisterin Marie-Theres Kastner (Vorsitzende der Behindertenkommission), Otmar Knüvener (Mitglied der Kommission und selbst Rollstuhlfahrer), Josef Huesmann und Birgit Edler (Vertretung der Rollstuhlfahrer und -fahrerinnen). Die Verwaltung war durch Stadträtin Helga Bickeböller und Behindertenkoordinatorin Doris Rüter vertreten.
Die Gesprächspartner einigen sich auf folgende Zwischenlösung: Die Filmtheater-Betriebe bemühen sich, Filme, die im Mittelpunkt des allgemeinen Interesses stehen, möglichst immer auch in einem rollstuhlzugänglichen Kino zu spielen. Im Einzelfall kann deshalb ein Film parallel in zwei Häusern gezeigt werden. Ein Beispiel ist der aktuelle James Bond-Film. „Da abzusehen war, daß dieser Film von besonderem Interesse ist, habe ich ihn nicht nur für das Apollo, sondern gleichzeitig auch für den rollstuhlzugänglichen Fürstenhof vorgesehen“, erläutert Felix Esch.
Außerdem stellen die Münsterschen Filmtheater-Betriebe nach vorheriger Anmeldung für das Apollo, das Atelier und die beiden oberen Kinosäle im Cinema samstagabends zusätzliches, speziell geschultes Personal bereit, das Rollstuhlfahrern gegebenenfalls Unterstützung bietet. Damit sind zumindest an dem für den Kinobesuch sehr beliebten Samstagabend weitere Kinos für diesen Personenkreis zugänglich.
Bei diesen Zwischenlösungen soll es nicht bleiben. Für Januar ist eine weitere Gesprächsrunde geplant. Dann wollen alle Beteiligten die juristischen Fragen erörtern, die sich aus der haftungsrechtlichen Problematik ergeben, und nach praktikablen Lösungen suchen, um die Situation für Rollstuhlfahrerinnen und -fahrer zu verbessern.

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