Friede braucht Verständigung
11.01.1998
(SMS) „Die Unterzeichnung von Verträgen ist eine Sache, ihr Wert und ihr Gehalt steigen mit dem Verständnis und der Verständigung der Menschen untereinander.“ Mit diesen Worten charakterisierte Oberbürgermeisterin Marion Tüns beim Neujahrsempfang der Stadt die Grundlage, auf der Münster das Jubiläumsjahr „350 Jahre Westfälischer Friede“ begehen wird. Die herausragenden Ereignisse des Jahres seien in 400 Veranstaltungen mit Ideen und Beiträgen der Bürgerschaft eingebettet, die den historischen Friedensschluß aufgreifen und das Bewußtsein für die Friedensaufgabe heute vertiefen helfen.
Als konkretes Beispiel der Friedensarbeit werde Münster in diesem Jahr die Aktion „Schüler Helfen Leben“ in Bosnien-Herzegowina als offizielles Spendenprojekt unterstützen, führte Oberbürgermeisterin Tüns vor den 700 Gästen des Neujahrsempfanges aus, unter denen sich viele hochrangige Vertreter aus Politik und Gesellschaft, Kirchen und Wirtschaft befanden.
In Mostar hätten die Menschen unterschiedlicher Religion und Nationalität 400 Jahre friedlich zusammengelebt, 40 Prozent der Ehen waren Mischehen. „Nicht akzeptieren, daß ein Zusammenleben nicht mehr geht“, lautete vor diesem Hintergrund die Folgerung des ehemaligen EU-Administrators Hans Koschnick, der als Gastredner ins historische Rathaus eingeladen war. Das gelte überall in Europa, gleich ob auf dem Balkan oder in Nordirland.
„Dieses Jahrhundert war ein Jahrhundert der Verblendung“, resümierte er in seinem leidenschaftlichen Plädoyer gegen Nationalismus und intolerante Ideologien. „Die Europäer haben keinen Grund, mit Stolz auf die letzten Jahre zurückzuschauen.“ Frieden sei nicht nur die Abwesenheit von Krieg. „Friede ist dort, wo ich dem anderen in seinem Anderssein so entgegenkomme, wie ich erwarte, daß er mir entgegenkommt“, schilderte Koschnick die aktuelle Aufgabe. Als vorbildliches Beispiel für die Arbeit an einem solchen Frieden nannte er die Aktion „Schüler Helfen Leben“.
Die seit 1992 bestehende Initiative von Schülerinnen und Schülern hat sechs Millionen Mark gesammelt und damit 14 Kindergärten und sieben Schulen wiederaufgebaut, sie hat Jugendliche mit Lebensmitteln, Verbandsmaterial und anderen Hilfsgütern versorgt. Jetzt will sie auf dem Balkan ein internationales Begegnungshaus für die Jugend aufbauen. Ihr Vertreter Björn Richter: „Wenn die Jugendlichen es nicht schaffen, Grenzen zu überbrücken, wer soll es dann schaffen?“ Die bisherigen Erfahrungen geben Anlaß zur Hoffnung. „Es sind Freundschaften entstanden, die wir nicht für möglich gehalten hätten.“
(Spendenkonto 71 79 bei der Sparkasse Münster, BLZ 400 501 50, Stichwort „Schüler Helfen Leben“)
Als konkretes Beispiel der Friedensarbeit werde Münster in diesem Jahr die Aktion „Schüler Helfen Leben“ in Bosnien-Herzegowina als offizielles Spendenprojekt unterstützen, führte Oberbürgermeisterin Tüns vor den 700 Gästen des Neujahrsempfanges aus, unter denen sich viele hochrangige Vertreter aus Politik und Gesellschaft, Kirchen und Wirtschaft befanden.
In Mostar hätten die Menschen unterschiedlicher Religion und Nationalität 400 Jahre friedlich zusammengelebt, 40 Prozent der Ehen waren Mischehen. „Nicht akzeptieren, daß ein Zusammenleben nicht mehr geht“, lautete vor diesem Hintergrund die Folgerung des ehemaligen EU-Administrators Hans Koschnick, der als Gastredner ins historische Rathaus eingeladen war. Das gelte überall in Europa, gleich ob auf dem Balkan oder in Nordirland.
„Dieses Jahrhundert war ein Jahrhundert der Verblendung“, resümierte er in seinem leidenschaftlichen Plädoyer gegen Nationalismus und intolerante Ideologien. „Die Europäer haben keinen Grund, mit Stolz auf die letzten Jahre zurückzuschauen.“ Frieden sei nicht nur die Abwesenheit von Krieg. „Friede ist dort, wo ich dem anderen in seinem Anderssein so entgegenkomme, wie ich erwarte, daß er mir entgegenkommt“, schilderte Koschnick die aktuelle Aufgabe. Als vorbildliches Beispiel für die Arbeit an einem solchen Frieden nannte er die Aktion „Schüler Helfen Leben“.
Die seit 1992 bestehende Initiative von Schülerinnen und Schülern hat sechs Millionen Mark gesammelt und damit 14 Kindergärten und sieben Schulen wiederaufgebaut, sie hat Jugendliche mit Lebensmitteln, Verbandsmaterial und anderen Hilfsgütern versorgt. Jetzt will sie auf dem Balkan ein internationales Begegnungshaus für die Jugend aufbauen. Ihr Vertreter Björn Richter: „Wenn die Jugendlichen es nicht schaffen, Grenzen zu überbrücken, wer soll es dann schaffen?“ Die bisherigen Erfahrungen geben Anlaß zur Hoffnung. „Es sind Freundschaften entstanden, die wir nicht für möglich gehalten hätten.“
(Spendenkonto 71 79 bei der Sparkasse Münster, BLZ 400 501 50, Stichwort „Schüler Helfen Leben“)