Oberbürgermeisterin ruft auf zu einer Initiative "Jugend in Arbeit"

10.02.1998

Marion Tüns: Jedem langzeitarbeitslosen jungen Menschen eine berufliche Chance geben

(SMS) Zu einer gemeinsamen Initiative "Jugend in Arbeit" hat Oberbürgermeisterin Marion Tüns die Verantwortlichen in Wirtschaft, Unternehmen, Verbänden und Verwaltungen aufgerufen. "Wenn alle an einem Strang ziehen, können und müssen wir es schaffen, wenigstens allen seit mehr als einem Jahr arbeitslosen jungen Menschen in Münster eine berufliche Chance zu bieten", appelliert die Oberbürgermeisterin. Marion Tüns: "Das sind wir der jungen Generation schuldig. Wer wollte es verantworten, wenn immer mehr Jugendliche die Berufswelt nur aus der Perspektive der Dauerarbeitslosigkeit kennenlernen?"

Mit ihrem Aufruf knüpft die Oberbürgermeisterin an einen Beschluß an, den sie im Landesvorstand des Städtetages Nordrhein-Westfalen mit verabschiedet hat. Darin unterstützt der Städtetag eine Initiative des nordrhein-westfälischen Arbeitsministeriums, allen langzeitarbeitslosen Jugendlichen unter 25 Jahren eine bezahlte Arbeit anzubieten.

Nach eingehender Beratung, gegebenenfalls ergänzt um Qualifizierung, Training und ein Praktikum, sollen junge Menschen die Chance zum beruflichen Einstieg erhalten. Das auf drei Jahre angelegte Programm wird aus Mitteln des Landes, der Arbeitsverwaltung und aus Lohnkostenzuschüssen finanziert. "Wir sollten die Initiative 'Jugend in Arbeit' für die rund 400 langzeitarbeitslosen Jugendlichen in Münster offensiv nutzen", betont die Oberbürgermeisterin und sichert dafür die Unterstützung durch die Stadtverwaltung zu.

Je länger junge Männer und Frauen ohne Arbeit seien, umso schwieriger werde es für sie, im Berufsleben überhaupt Fuß zu fassen. "Und wenn diese Menschen Arbeit haben, sind sie schließlich nicht nur Kostenfaktoren für die Betriebsbilanz, sondern ebenso die Käufer und Kunden für Produkte und Dienstleistungen aus den Betrieben", so Marion Tüns.

Kommunale Initiativen könnten der Wirtschaft nicht die Aufgabe abnehmen, Arbeitsplätze zu schaffen und zu sichern. Ungeachtet dessen ließen sich vorzeigbare Erfolge erzielen, wenn Kommune, Wirtschaft und Arbeitsverwaltung an einem Strang zögen. Das habe Münster in den vergangenen Jahren bewiesen.

Als Beispiele nannte die Oberbürgermeisterin die Beratung zum Einstieg und Wiedereinstieg für arbeitslose Sozialhilfebezieher, die Jugendwerkstatt für benachteiligte Jugendliche, den Beschäftigungsscheck für arbeitslose Jugendliche und insbesondere die Arbeitsmarkt-Initiative Münster. Allein die Arbeitsmarkt-Initiative Münster habe im vergangenen Jahr 587 Personen, darunter 214 Frauen, in ein sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis gebracht.

Außerdem hat Oberbürgermeisterin Tüns für die Verwaltung dem Rat ein umfangreiches Maßnahmenpaket für eine „Ausbildungsoffensive Münster“ zur Beratung und Beschlußfassung vorgelegt. Es reicht von zusätzlichen Ausbildungsplätzen bei der Stadtverwaltung über Qualifizierungsangebote für jugendliche Sozialhilfebezieher bis hin zu einer Woche der beruflichen Orientierung für Schulabgänger.

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