Gesundheitsgefahren durch Holzschutzmittel

24.02.1998

Städtisches Gesundheitsamt informiert über Nutzen, Risiken und Alternativen

(SMS) Die meisten Holzschutzmittel sind gesundheitsschädlich. Dennoch: Weil Holz als Baustoff sich zunehmender Beliebtheit erfreut, ist der Verbrauch an Holzschutzmitteln gleichbleibend hoch. Das städtische Gesundheitsamt hilft weiter bei Fragen zu Inhaltsstoffen wie auch zum Gefährdungspotential der auf dem Markt erhältlichen Mittel und berät Heimwerker bei der Anwendungsweise.

Neben wasserlöslichen Holzschutzsalzen, die als die umweltfreundlichsten gelten, werden am häufigsten lösungsmittelhaltige Präparate eingesetzt. Teerölprodukte, die krebserregende Substanzen enthalten, sind bereits seit 1991 verboten. Doch egal ob mit oder ohne Lösungsmittel - die in den Holzschutzmitteln enthaltenen Wirkstoffe, die das Holz gegen Schädlinge schützen sollen, können dem Menschen gefährlich werden und bedrohen die Gesundheit.

Dr. Michael Lürwer, im Gesundheitsamt Arzt für Umweltmedizin, empfiehlt die einfache Faustregel: „Vom Holzschutzmittel nur so wenig und so dünn wie möglich auftragen.“ In Innenräumen sollte man generell auf Holzschutz verzichten, ohnehin ist hier der Schädlingsbefall äußerst unwahrscheinlich. Auch Spielgeräte sollten auf keinen Fall behandelt werden, um sicher auszuschließen, daß Kleinkinder sich im direkten Kontakt mit dem Holzschutzmittel eine Vergiftung zuziehen.

Die Verwendung von vorimprägniertem Holz macht Holzschutzmittel oft schon überflüssig. Und wenn sich der Gebrauch nicht vermeiden läßt - beispielsweise weil Holz in Außenbereichen über viele Jahre dem Wetter standhalten muß - so sollte man nur geprüfte Produkte kaufen: Mittel mit dem RAL-Gütezeichen oder dem Prüfsiegel des Instituts für Bautechnik Berlin sind auf ihre Wirksamkeit getestet und enthalten relativ gesehen weniger Schadstoffe. Mit den Zusätzen „Bio-“ oder „Öko-“ gekennzeichnete Produkte sind keine geeignete Alternative - die Begriffe sind nicht geschützt und bieten keine Garantie für Umweltfreundlichkeit.

Wer mit Holzschutzmitteln arbeitet, sollte während dieser Tätigkeit weder essen, trinken noch rauchen, raten die städtischen Gesundheitsmediziner. Sonst nimmt der Körper die Schadstoffe noch leichter auf. Besteht bei aller Vorsicht der Verdacht auf eine Holzschutzmittelvergiftung, sollte man überlegen, wann das Mittel verwendet wurde, welche Marke zum Einsatz kam und - sofern man das noch nachvollziehen kann - welche Inhaltsstoffe das Produkt hatte. Diese Auskünfte geben im Zweifelsfall auch Meßlabors, wenn man eine Materialprobe oder eine Staubprobe zur Untersuchung einreicht.

Ein letzer Tip: Auf keinen Fall darf man Holz verbrennen, das mit Holzschutzmittel behandelt wurde. Beim Verbrennen entstehen Dioxine und andere hochgiftige Stoffe. Wer noch Fragen zu Holzschutzmitteln hat, kann sich an Dr. Michael Lürwer wenden, den Leiter der Abteilung gesundheitlicher und medizinischer Umweltschutz beim Gesundheitsamt, Telefon 23 77-23 7.

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