Münsters Frauen halten die Lokale Agenda im Blick
Die Folgen der Gemeinschaftserziehung beider Geschlechter, Auswirkungen einzelner Lebensphasen auf die Chancen von Frauen in Beruf und Bildung, die Frage nach Strukturen in Arbeit und Wirtschaft, die auch zukünftig tragen werden - das sind Bereiche, die auf den Prüfstand kommen. "Wir wollen aber nicht allein nur unsere eigenen Vorstellungen für die Agenda entwickeln, sondern auch die Ergebnisse der Facharbeitskreise unter die frauenpolitische Lupe nehmen," betonen Martina Arndts-Haupt und Barbara Imholz. Sie halten als Vertreterinnen des städtischen Frauenbüros und des Agendabüros für die Frauen die Fäden in der Hand.
Ein offenes Programm für alle interessierte Münsteranerinnen wird den kleineren Arbeitszirkeln zur Seite gestellt. "Wir wollen", so formulierte es eine Teilnehmerin, "immer wieder Anlässe schaffen, um mit Frauen über die Bedeutung der Lokalen Agenda auch für zukünftige frauenpolitische Fragestellungen ins Gespräch zu kommen." So bietet das Programm für 1998 eine große Spannbreite. Es macht vor allem eins deutlich: Vorsorgendes Wirtschaften und nachhaltiges Planen sind Kriterien, die für die Gleichberechtigung der Frauen weltweit Bedeutung haben müssen.
Zum Vormerken hier einige Termine: Im April wird der Film "Die Welt zusammenweben" über die Weltfrauenkonferenz in Peking und Huaru präsentiert. Münsters Frauen sind eingeladen, nach der Dokumentation mit der Autorin über die Ergebnisse und Ziele der Konferenz zu diskutieren. Den Blick auf die regionale Zusammenarbeit der Frauen im Agendaprozeß lenken die Münsterschen Frauen bei einem Treffen münsterländischer Agendainitiativen im Juni. "Uns kommt es darauf an, daß die Frauen ihre Agenda-Interessen auch vernetzen“, betont Barbara Imholz.
Im Herbst des Jahres informiert sich das Aktionsbündnis über die EXPO 2 000 in Hannover und die Agenda-Relevanz der Weltausstellung. "Eine Vertreterin des Vereins Frauen und Expo wird darüber berichten und am Beispiel der Entstehung ihres Vereins deutlich machen, wie erfolgreich Frauenarbeit in einer zielgerichteten Vernetzung sein kann“, betont Martina Arndts Haupt. Zu diesem Zeitpunkt soll dann auch eine erste Bilanz zur Münsterschen Agenda aus Frauensicht gezogen werden.