Kinos: Praktikable Lösungen für Rollstuhlfahrer gefunden

10.03.1998

Verbesserungen auch am Freitag abend / Betroffene werden an Multiplex-Planung beteiligt

(SMS) Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer können künftig wieder mehr Filme in Kinos anschauen. Dies ist das Ergebnis von drei Gesprächen zwischen Felix Esch (Geschäftsführer der Filmtheaterbetriebe), Birgit Edler und Josef Huesmann (Vertretung der Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer), Bürgermeisterin Marie-Theres Kastner (Vorsitzende der Behindertenkommission), Otmar Knüvener (Kommissionsmitglied und selbst Rollstuhlfahrer) und Doris Rüter (städtische Koordinatorin für Behindertenfragen).

Schon seit Beginn des Jahres stellen die Filmtheaterbetriebe nach Voranmeldung für das Apollo, das Atelier und die beiden oberen Säle im Cinema Samstag abends zusätzliches Personal bereit, das Rollstulfahrer bei Bedarf unterstützt. Diese Regelung wird in den genannten Kinos auf den Freitag ausgeweitet. Damit stehen die meisten Säle an den beiden bei Kinobesuchern beliebtesten Tagen auch Rollstuhlfahrern offen.

Die Filmtheaterbetriebe werden die Plätze für Rollstuhlfahrer in diesen Kinos jeweils bis zur Abendkasse reservieren. „Ich empfehle allerdings allen Rollstuhlfahrern und gegebenenfalls ihren Begleitern, sich vorher anzumelden, um sicherzugehen, daß auch wirklich noch ein Platz frei ist“, rät Felix Esch.

Nicht unter diese Regelung fallen aufgrund der baulichen Gegebenheiten das Metropolis und die Kinosäle im Stadt New York. Filme, die im Metropolis gezeigt werden, wandern nach der vertraglichen Laufzeit aber größtenteils in das rollstuhlgerechte Schloßtheater. Dabei streben die Filmtheaterbetriebe „eine möglichst zeitnahe Rotation der Filme“ an.

Sobald das neue Multiplex-Kino gebaut ist, werden alle Filme aus dem Kino Stadt New York auch dort laufen. Das heißt, daß dann jeder Film auch in einem rollstuhlgerechten Kino zu sehen sein wird. Felix Esch sagte zu, Menschen mit Behinderungen an der behindertengerechten Planung des Multiplex zu beteiligen.

Alle interessierten Kinobesucher sollen sich künftig darüber informieren können, wo und wann der Kinobesuch im Rollstuhl möglich ist. Die Filmtheaterbetriebe werden entsprechenden Hinweise in „Kino aktuell“ aufnehmen. Im Rahmen des KOMM-Projektes wird ferner das Institut für Geographie der Uni Münster die für Rollstuhlfahrer wichtigen Informationen in das elektronische Stadtinformationssystem „publikom“ einarbeiten.

Die optimale Lösung, bei der alle Kinosäle jederzeit für Rollstuhlfahrer zugänglich sind, konnte in den Gesprächen zwar nicht gefunden werden. Alle Gesprächsteilnehmer begüßten aber, daß Rollstuhlfahrer jetzt wieder deutlich mehr Möglichkeiten für Kinobesuche erhalten.

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