Unfallschwerpunkte werden entschärft

16.03.1998

Unfallkommission bringt Sicherheit und Verkehrsfluß unter einen Hut

(SMS) Im vergangenen Jahr krachte es auf Münsters Straßen öfter als im Vorjahr, zeigt die Polizeistatistik. Arbeit zuhauf für die einmal jährlich tagende Unfallkommission und für die Arbeitsgruppe für Verkehrsfragen. Städtische Experten und Vertreter der Polizei verfolgen dort das Unfallgeschehen in der Stadt und suchen Lösungen, die sowohl den Sicherheitsansprüchen als auch der großen Verkehrsdichte gerecht werden.

Die Kreuzung zwischen Bremer Straße, Hansaring und Albersloher Weg kristallisierte sich 1997 als Unfallschwerpunkt heraus. Linksabbieger aus dem Hansaring kollidierten mit dem Gegenverkehr aus der Hafenstraße. Die Lösung: Eine eigene Grünphase mit verkehrsabhängiger sogenannter „Stauabfrage“. Am Hindenburgplatz häuften sich die Unfälle zwischen linksabbiegenden Autos aus der Münzstraße und Radlern, die von der Promenade oder vom Neutor kommend die Straße kreuzen. Neue Schilder sollen nun deutlicher auf Radfahrer hinweisen. Darüber hinaus appelliert die Polizei an die Umsicht aller Verkehrsteilnehmer.

„Gerade bei so stark befahrenen Kreuzungen ist es sehr schwer, eine Lösung zu finden, die alle Verkehrsteilnehmer zufriedenstellt“, erläutert Eduard Rahn, Leiter der Straßenverkehrsabteilung im städtischen Ordnungsamt. „Wer sich nachmittags um halb fünf durch den Berufsverkehrs quält, ist für das Sicherheitsbedürfnis von Fußgängern und Radlern unter Umständen nur schwer zu erwärmen.“ Wo einer Verkehrsfraktion eine neue Grünphase zugestanden wird, muß man dem restlichen Verkehr wertvolle Grünzeiten wegnehmen. Das führt leicht zu Konflikten. „Wir müssen uns aber auch um die Schwächeren kümmern“, so Herbert Neuhaus, Leiter des Verkehrsdezernates beim Polizeipräsidium. „Das geht eben manchmal auf Kosten des Verkehrsflusses.“

Einen Erfolg verbuchte die Unfallkommission mit der Empfehlung, die Einmündung der Moltkestraße in den Kreisverkehr am Ludgeriplatz mit einem Stoppschild zu versehen. Wurden dort zuvor immer wieder Radfahrer bei Unfällen zum Teil schwer verletzt, ereignete sich seitdem dort kein einziger Unfall mit Radfahrern mehr. Ähnlich bei den Abbiegespuren von der Weseler in die Moltkestraße: Seit es dort eigene Ampelphasen gibt, reduzierten sich die Unfälle drastisch. Ein weiterer Gewinn der neuen Schaltung: Fußgänger können die Weseler Straße jetzt in einem Zug überqueren und müssen nicht mehr auf der schmalen Verkehrsinsel die Autos in zwei Richtungen an sich vorbeirauschen lassen.

Manche Unfallhäufungspunkte lassen sich relativ leicht entschärfen: Wo die Gasselstiege auf die Straße Wilkinghege trifft, wird in Kürze ein Stoppschild vor dem kreuzenden Radverkehr warnen. Am Coesfelder Kreuz soll sich mit der Umgestaltung der Kreuzung im Sommer die Unfallsituation entspannen, wenn dem Linksabbiegeverkehr vom Orléans-Ring in die Einsteinstraße eine eigene Grünzeit eingeräumt wird.

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