Baby-Notarztwagen vorgestellt

19.03.1998

Berufsfeuerwehr läutet große Spendenaktion für rollende Intensivstation ein

(SMS) Etwa 400 Risiko-Babies, untergewichtige oder schwerkranke Neu- und Frühgeborene, werden in Münster und im Münsterland jährlich in einem Inkubator in Krankenhäuser mit Spezialabteilungen transportiert. Ein heikles Unterfangen, denn selbst wenn sich ihr Leben retten läßt, können die empfindlichen Patienten durch den Transport schwere Spätfolgen davontragen. Die Berufsfeuerwehr will möglichst noch in diesem Jahr ein Spezialfahrzeug anschaffen, das die medizinische Notfallhilfe - speziell für Frühchen - entscheidend verbessern wird. Jetzt wurde der Prototyp des Baby-Notarztwagens vorgestellt.

„Schnelligkeit und die Chance zur umfassenden ärztlichen Versorgung noch auf dem Transportweg sind die wesentlichen Attribute, die Leben retten helfen“ - das betonte Oberbürgermeisterin Marion Tüns, Schirmherrin der Spendenaktion, mit deren Hilfe der Baby-Notarztwagen für den Rettungsdienst der Feuerwehr finanziert werden soll. Der Spezialtransporter bildet zusammen mit den Inkubatoren, in denen die Babies liegen, eine rollende Intensivstation, die diese Versorgung erst ermöglicht.

Im Gegensatz zu den herkömmlichen Transporten ist im neuen Baby-Notarztwagen der Transportinkubator, in dem das Kind liegt, quer zur Fahrtrichtung eingehängt. Ein neuer Schwingtisch - er wird in Münster erstmalig zum Einsatz kommen - fängt die Schwingungen während der Fahrt zu 100 Prozent auf. So können Risiko-Babies unmittelbar und angemessen behandelt werden.

Auch heute werden bereits Inkubatortransporte durchgeführt. Der Inkubator wird einfach anstelle der normalen Krankentrage in den Kranken- oder Rettungswagen geschoben, doch das bringt erhebliche Nachteile: Durch das Gerüttel während der Fahrt leiden die winzigen Patienten so stark, daß sie zum Teil schwere gesundheitliche Schäden davontragen. Außerdem sind Sitze, Tragenhalterung und die anderen Geräte im Wagen so ungünstig angeordnet, daß die begleitenden Kinderärzte und das Intensivpflegepersonal nur sehr eingeschränkt an dem Inkubator arbeiten können.

Nicht nur münstersche Familien profitieren von der Neuanschaffung. Auch aus den umliegenden Kreisen Steinfurt, Warendorf, Coesfeld und Borken fordern Krankenhäuser Transporte an, mit denen Frühgeburten in die Neugeborenen-Intensivstationen der Unikliniken und des Franziskus-Hospitals befördert werden.

Die Mittel für den etwa 160.000 Mark teuren Baby-Notarztwagen sollen über Spenden aufgebracht werden, da die normale Finanzierung des Rettungsdienstes keine Gelder für diesen Zweck bereitstellt. Für die Spendenrallye hat die münstersche Feuerwehr die Björn-Steiger-Stiftung als Partner gewonnen, die sich seit vielen Jahren engagiert für die Verbesserung des Rettungsdienstes einsetzt. Knapp 12.000 Mark sind bisher zusammengekommen.

Ein Spendenkonto der Rettungsdienststiftung Björn Steiger ist bei der Volksbank e.G. Münster, BLZ 401 600 50 eingerichtet. Kontonummer: 2 90 06 00.

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