(SMS) An Monika Schuller geht kein Weg vorbei - zumindest für Spätaussiedler, die in Münster ein neues Zuhause gefunden haben. In der „Integrationsberatungsstelle für Spätaussiedler“ im städtischen Sozialamt kümmert sie sich bereits seit vielen Jahren um die Sorgen und Nöte der Menschen. „Meine Aufgabe ist es, die Neuankömmlinge während ihrer Eingewöhnungsphase in dem für sie neuen sprachlichen, kulturellen und sozialen Umfeld mit Rat und Tat zu unterstützen“, sagt Monika Schuller. Dabei muß sie immer wieder auch als Dolmetscherin mit russischen und polnischen Sprachkenntnissen bei Problemen und Mißverständnissen in die Bresche springen.

Rund 600 deutsche Aussiedler und ihre Familienangehörigen aus den Nachfolgestaaten der Sowjetunion kommen jährlich über die Aufnahmestelle des Landes NRW in Unna-Massen nach Münster. Ihr erster Weg führt sie ins Büro von Monika Schuller. Hier werden zunächst dringende organisatorische Fragen wie die Unterbringung der Familien geklärt, anschließend erhält jeder Neuankömmling ein in deutscher oder russischer Sprache geschriebenes Infoblatt, das die ersten Schritte am neuen Wohnort erleichtert. „Für die Menschen ist vieles, was uns selbstverständlich erscheint, zunächst völlig fremd“, erläutert Schuller. So hilft sie bei vielen Behördenfragen und unterstützt die Menschen bei der Geltendmachung ihrer Ansprüche beim Arbeitsamt, der gesetzlichen Krankenkasse und beim Amt für Wohnungswesen.

Probleme gibt es immer wieder auch aufgrund sprachlicher Barrieren. Um diese so schnell wie möglich abzubauen, hält Monika Schuller stets ein aktuelles Verzeichnis öffentlich geförderter und kostenloser Sprachkurse in Münster bereit. „Wichtig ist auch der regelmäßige Erfahrungsaustausch mit den Betreuerinnen und Betreuern der freien Wohlfahrtsverbände, die in den sieben Übergangsheimen in Münster Sprechstunden für die Aussiedler anbieten“, so Schuller. In Zusammenarbeit mit anderen Institutionen führt das Sozialamt darüber hinaus einmal im Monat Informationsveranstaltungen für die Neubürger durch. Hier werden sie beispielsweise über die Gefahren von Haustürgeschäften informiert oder darüber, welche Versicherungen für sie sinnvoll sein könnten.

Verständlicherweise kann Monika Schuller nicht zu allen Menschen, die nach ihrer Ankunft in Münster „zwangsweise“ in die Beratungsstelle kommen, Kontakt halten. Sie versteht ihre Hilfe als ein Angebot, das die Aussiedler nutzen können oder nicht. „Die meisten nehmen die Unterstützung jedoch gern in Anspruch“, berichtet Monika Schuller. „Ich freue mich, wenn ich Menschen, die ich lange Zeit betreut und dann aus den Augen verloren habe, wieder treffe und sie mir sagen, daß sie sich gut eingelebt haben.“ Zu erreichen ist Monika Schuller im Sozialamt unter der Telefonnummer 492 - 50 89.