Baulandpreise erneut rückläufig
Der Quadratmeter Bauland für ein freistehendes Einfamilienhaus kostet im Durchschnitt rund 370 DM, für Reihen- und Doppelhäuser liegt er im Mittel bei 330 DM. Hinter diesen Durchschnittswerten liegen jedoch stattliche Preisdifferenzen. „Die Stadt verlangt im Mittel 280 bis 330 DM, Verkäufe von privat an privat bewegen sich in einer Größenordnung von 400 DM“, so der Vorsitzende des Gutachterausschusses.
Im Gegensatz zum münsterschen Trend steht die Entwicklung in den Nachbarkreisen Steinfurt und Coesfeld. Bereits 1996 wurden dort Preissteigerungen registriert, 1997 wurden Grundstücke für den individuellen Wohnungsbau erneut um 4 bis 5 Prozent teurer. „Die Preisschere zwischen Münster und dem Umland schließt sich, wenn auch die absoluten Werte im Zentrum des Münstlandes natürlich höher sind als in der Peripherie“, sagte Paul Alt-Epping. Seine Prognose für münstersche Bauinteressierte ist positiv. Da die Stadt 1998 erneut zahlreiche Grundstücke auf den Markt bringt, dürfte die derzeitige Tendenz anhalten.
Baulandbedarf bleibt hoch
Der vorliegende Trend entspricht dem erklärten Ziel der Stadt, nicht nur den aktuellen Bedarf an Grundstücksbedar zu decken, sondern durch Bereitstellung von genügend Bauland auch die belastenden Pendlerströme zu begrenzen und nicht zuletzt Münster als Entwicklungsschwerpunkt auszubauen. Anfang 1997 ging ein Gutachten der Universität Dortmund von einem Bedarf von 13 000 Wohneinheiten bis zum Jahr 2005 aus. Bis 2010 werden sogar 23 000 Wohneinheiten benötigt. Danach muß die Stadt in den nächsten Jahren noch große Anstrengungen unternehmen. Nach derzeitigem Entwicklungsstand werden bis zum Jahr 2005 Kapazitäten für gut 10 000 Wohneinheiten geschaffen.
Mit minus 9 Prozent ergab sich 1997 ein insgesamt rückläufiger Gesamtumsatz für den Grundstücksmarkt. Grund sind die geringe Zahl von Kaufverträgen für bebaute Grundstücke und Eigentumswohnungen. Beim Bauland - also den unbebauten Grundstücken - stieg der Umsatz jedoch um 7 Prozent. Hier wird auch das Engagement der Stadt deutlich: Sie tätigte 1997 über 60 Prozent (1996: 50 Prozent) der Verkäufe an baureifen Einfamilienhaus-Grundstücken. Im alten Stadtgebiet war sie mit 68 Prozent, in den Außenstadtteilen mit 42 Prozent am Umsatz unbebauter Grundstücke beteiligt.
Preiswerte Eigentumswohnungen in Stadtteilen
Die Preise für bebaute Grundstücke entwickelten sich unterschiedlich. Einfamilienhäuser wurden etwas billiger, bei den Reihenhäusern stagnierten die Preise, bei Doppelhaushälften zogen sie um 7 Prozent an. Im Mittel kann also von einer Stagnation gesprochen werden.
Eigentumswohnungen kosteten im Schnitt 3 Prozent mehr als im Vorjahr, nachdem die Preise 1996 um 4 Prozent gefallen waren. Das Preisniveau wurde 1997 durch den Verkauf von Wohnungen im stadtkernnahen Bereich nach oben gedrückt. Eigentumswohnungen in den Außenstadtteilen waren 4 Prozent billiger als im Vorjahr. Eigentumswohnungen in Neubauten (Ersterwerb) kosten derzeit im innerstädtischen Bereich im Mittel 4700 DM pro Quadratmeter Wohnfläche. In den Außenstadtteilen sind sie bereits für 3600 DM zu haben.
Bodenrichtwertkarte liegt aus
Die vom Gutachterausschuß beschlossene Bodenrichtwertkarte liegt ab Mittwoch, 25. März, einen Monat lang in der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses (Stadthaus I, Zimmer 467) öffentlich aus. Auch nach dieser Frist erhalten Interessierte in der Geschäftsstelle Auskunft über die Richtwerte.
Die Richtwertkarte (Maßstab 1 : 20 000) kann außerdem in der Geschäftsstelle und in der Bürgerberatung erworben werden (54 DM). Zusätzlich gibt es an diesen Stellen das Heft „Der Grundstücksmarkt in Münster - Umsätze, Preisentwicklung und Preisspiegel im Jahre 1997“ (30 DM). Es enthält eine anschauliche Auswertung der Kaufpreissammlung, die bei der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses geführt wird.