Bebauungsplan zum „Wohnen ohne (eigenes) Auto“
14.04.1998
(SMS) Auf dem Gelände der ehemaligen Hindenburgkaserne an der Weißenburgstraße entsteht Nordrhein-Westfalens erste autofreie Wohnsiedlung. Statt Abgasgestank und Verkehrslärm spielende Kinder auf der Straße - das wird bald für zirka 200 Mietparteien Wirklichkeit. Der Vorentwurf für den Bebauungsplan wird am Dienstag, 21. April, mit Bürgerinnen und Bürgern diskutiert.
Schon diese Woche können Interessierte sich in der Bürgerberatung im Stadthaus I darüber informieren, wie die Planer die verschiedenen Ansprüche realisieren wollen. Die Nicht-Autobesitzer sollen in dem neuen Wohngebiet die angenehmen Folgen ihres Mobilitätsverhaltens genießen können: Die höhere Wohn- und Umweltqualität soll sich in den baulichen Gegebenheiten widerspiegeln. Gleichzeitig muß sich das Wohngebiet mit drei- bis viergeschossiger Bebauung an das Bild der umgebenden Stadtgebiete anpassen.
Die Johanniter-Unfall-Hilfe, die am Ort Verwaltung und Rettungszentrale sowie ihre Schule für Zivildienstleistende und diverse soziale Einrichtungen unterhält, braucht Bestandsschutz und Entwicklungsmöglichkeiten. Sie beansprucht auch einen Großteil der vorgesehenen Stellplätze. Ganz werden die motorisierten Fahrzeuge nämlich nicht aus dem Plangebiet verbannt; für den Transport von Behinderten, für Lieferfahrten und für eine Car-Sharing-Station sind einige wenige Parkplätze vorgesehen.
Der Entwurf des Gladbecker Architekturbüros Luggenhölscher, Anfang Januar als Sieger aus dem städtebaulichen Realisierungswettbewerb hervorgegangen, bildet die Grundlage für den Bebauungsplanvorentwurf, der nun diskutiert wird. Bei der Bürgeranhörung haben alle Interessierten ab 19 Uhr in der Aula der Geistschule, Grevingstraße 24, Gelegenheit, sich zu dem Vorentwurf zu äußern.