Öffentliche Hand muß Recht auf Gesundheit garantieren
(SMS) Das Grundrecht auf Gesundheit darf keine Sache des Geldbeutels werden. Welche Aufgaben sich daraus für die öffentlichen Gesundheitsdienste ergeben, ist Thema des Wissenschaftlichen Kongresses der Bundesverbände der Ärzte und der Zahnärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes vom 7. bis 10. Mai in der Halle Münsterland. Das städtische Gesundheitsamt als Mitorganisator der Tagung erwartet dazu rund 600 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der ganzen Bundesrepublik und aus dem europäischen Ausland.
Je nach sozialem Status gibt es Unterschiede in der Häufigkeit bestimmter Erkrankungen, in der gesundheitlichen Versorgung und in der Sterblichkeit. Beispielsweise zeigen Kinder aus benachteiligten Familien sehr viel höhere Gesundheits- und Verhaltensauffälligkeiten als ihre Altersgenossen aus „gut situierten“ Verhältnissen. Langzeitarbeitslosigkeit und dauernde Abhängigkeit von Sozialhilfe führen häufig zu körperlichen und psychischen Störungen. Besonders schwierig ist die Situation für diejenigen, die aus der Regelversorgung des Gesundheitssystems herausgefallen sind oder diese nicht mehr wahrnehmen können.
„Gesundheit und soziale Ungleichheit in Europa - Handlungsfelder für seine öffentlichen Gesundheitsdienste“ lautet vor diesem Hintergrund die übergreifende Fragestellung des Kongresses. Die Mediziner setzen sich mit der Rolle der Gesundheitspolitik in Ländern und Kommunen auseinander. Sie fragen nach den ureigenen, unverzichtbaren Aufgaben und den Instrumenten der öffentlichen Gesundheitsdienste. Schließlich begleitet der öffentliche Gesundheitsdienst die Menschen unmittelbar oder indirekt, zum Beispiel über den Infektionsschutz in medizischen Einrichtungen, vom Säuglings- über das erwerbsfähige Alter bis in die Lebensphase als versorgungsbedürftiger Greis.
Die Fachveranstaltung wird am Donnerstag, 7. Mai, um 9.30 Uhr im Kongreßsaal der Halle Münsterland eröffnet. Zum Auftakt werden Oberbürgermeisterin Marion Tüns, Bundesärztekammer-Präsident Karsten Vilmar und Vertreter von Ministerien Grußworte sprechen.