Schule, Halle und Kita für Gievenbeck-Südwest
An der Dieckmannstraße in Höhe der Gievenbecker Reihe gelegen, würden die Einrichtungen unmittelbar an den Grünzug grenzen, der den nördlichen und südlichen Teil des Gebietes verbindet. Besonderer Vorteil dieser Lösung: Gievenbeck-Südwest bekäme anstatt der bislang vorgesehenen Zweifach-Sporthalle eine von vielen Seiten gewünschte Dreifach-Halle mit Tribüne für den Schul- und Freizeitsport, und das ohne eine einzige Mark Belastung für den städtischen Haushalt.
Mit dem Vorschlag der Stadtverwaltung für diese Lösung werden sich in den kommenden Wochen die parlamentarischen Gremien befassen. Der Schulausschuß macht am Dienstag, 12. Mai, den Anfang. Mitte Juni könnte der Rat beschließen, daß das Konzept weiterverfolgt und umgesetzt werden soll.
Ausgangspunkt des neuen Konzeptes war das Angebot der Landesentwicklungsgesellschaft (LEG), ein "Ballhaus" für Sport-, soziale und kulturelle Zwecke zu bauen. Es sollte teilweise kommerziell genutzt werden und auf diese Weise Mittel zur Finanzierung öffentlicher Angebote erwirtschaften.
Insbesondere gegen eine kommerzielle Nutzung gab es erhebliche Bedenken, sie wurde nicht weiter verfolgt. Dagegen haben Stadt und LEG im Detail untersucht, ob sich auf dem Grundstück ein "integrativer Ansatz" für Schule, Kita, Halle und ein Gebäude für soziale oder kulturelle Zwecke verwirklichen läßt. Dazu gingen Architekten von Stadt und LEG drei Tage zu einer Planungswerkstatt in Klausur. Moderiert von zwei Architekten aus freien Büros, erarbeiteten die Teilnehmer in "gemischten" Teams von Stadt und LEG fünf Entwürfe. Diese wurden von Fachämtern und Schulaufsicht intensiv diskutiert und bewertet.
Der Entwurf, der am besten abgeschnitten hat, soll nach dem Vorschlag der Verwaltung weiterverfolgt werden. Er sieht für Schule, Kita, Halle und eine "sozial-kulturelle Einrichtung" eineinhalb- bis zweigeschossige Einzelgebäude vor. Die Sporthalle steht im Zentrum. Sie ist von der Dieckmannstraße separat und zusätzlich von den anderen Gebäuden direkt erreichbar. Für die Halle wird ein transparenter, einladend verglaster Baukörper mit einem Cafè im Eingangsbereich vorgeschlagen.
Schule, Kita und Halle können gebaut werden, ohne daß schon jetzt beschlossen werden muß, wann das Gebäude für soziale oder kulturelle Zwecke errichtet und wie es konkret genutzt wird. Die Verwaltung schlägt vor, darüber im Zusammenhang mit ohnehin vorliegenden Ratsanträgen und unter Beteiligung der Bewohner von Gievenbeck-Südwest zu entscheiden.
Die kostenneutrale Finanzierung einer Dreifach-Halle mit Tribüne könnte ermöglicht werden, indem Grundstücke, die für Gemeinzwecke an anderer Stelle nicht mehr benötigt werden, für Wohnbebauung genutzt werden. Zum einen handelt es sich um eine Fläche, auf der die Kita ursprünglich unterbracht werden sollte; zum anderen um ein Grundstück, das für ein Gemeindehaus der katholischen Kirche reserviert war.
Auch die Pläne der Christengemeinschaft für ein Gemeindehaus haben sich zerschlagen. Die dafür vorgesehene Fläche geht in das Eigentum der Stadt. Auf ihr wird ein weiterer Kindergarten errichtet, der nach den bisherigen Plänen im Erdgeschoß eines Wohngebäudes hätte untergebracht werden müssen.