Münster (SMS) Mit der Fraunhofer-Forschungsfertigung Batteriezelle FFB entsteht in Münster eines der aktuell größten Forschungsbauvorhaben in Deutschland. Der erste Bauabschnitt, die sogenannte FFB PreFab, wurde am Dienstag, 30. April, feierlich eröffnet. Auf rund 6.800 Quadratmetern Forschungsfläche werden dort neue Batteriezell-Konzepte und Fertigungsverfahren erprobt, um die Produktion dieser für die Energie- und Verkehrswende so wichtigen Technologie in Deutschland voranzutreiben.
„Mit der Eröffnung der FFB PreFab in Münster machen wir einen weiteren großen Schritt in Richtung Zukunft“, sagte Oberbürgermeister Markus Lewe in dem neuen Gebäude in Amelsbüren. „Hier entsteht ein dynamisches Cluster mit internationaler Strahlkraft, das den Technologiestandort Deutschland nachhaltig stärkt. Ich freue mich, dass die Vision der BatteryCityMünster bereits in der Praxis von Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft gelebt wird. Mein Dank gilt allen Beteiligten, die an diesem Erfolg mitwirken, für die vertrauensvolle Partnerschaft und die Unterstützung insbesondere durch Bund und Land.“
Land NRW erhöht finanzielle Förderung
Das Projekt in Münster wird vom Bund mit bis zu 500 Millionen Euro für Forschungsanlagen und -projekte gefördert, das Land Nordrhein-Westfalen stellt bis zu 320 Millionen Euro für Grundstücke und Neubauten zur Verfügung und hat sein finanzielles Engagement damit deutlich erhöht, um die Gebäude bestmöglich an weiterentwickelten Bedarfen der FFB ausrichten zu können. Zuvor war vom Land eine Fördersumme von bis zu 180 Millionen Euro zugesagt.
Als „wichtigen Meilenstein für die Fraunhofer-Gesellschaft, die Forschungsfertigung Batteriezelle FFB und vor allem für die nachhaltige und wettbewerbsfähige Batterieproduktion in Europa“, bezeichnete Prof. Dr.-Ing. Holger Hanselka, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, die Eröffnung der PreFab in Münster. „Mit innovativer Maschinentechnologie schlagen wir eine Brücke zwischen Forschung und Industrie für eine zukunftsfähige europäische Batterieproduktion. Mein aufrichtiger Dank gilt der Zusammenarbeit mit Industrie, Politik und unseren Partnern, darunter das Bundesministerium für Bildung und Forschung, das Land Nordrhein-Westfalen, die Stadt Münster und unsere Standortpartner, sowie meinen Kollegen an den Fraunhofer-Instituten. Gemeinsam haben wir bedeutende Fortschritte für die Batterieforschung erreicht und setzen einen wichtigen Schritt für eine nachhaltige Zukunft.“
Münster als Standort für Zukunftstechnologie
Im Juni 2019 bekam Münster vom Bundesforschungsministerium den Zuschlag für den Aufbau und den Betrieb einer Forschungsfertigung für Batteriezellen. Nach der Fertigstellung des ersten Gebäudes nach nur neun Monaten Bauzeit begannen die Fraunhofer-Mitarbeitenden im vergangenen Jahr mit der Installation der Fertigungsanlagen. Für die Produktion im Industriemaßstab soll auf dem Gelände im Hansa-BusinessPark in Amelsbüren in einem zweiten Bauabschnitt ein Gebäude mit 20.000 Quadratmetern zusätzlicher Produktions- und Forschungsfläche entstehen. Die in Münster entwickelten Speichertechnologien können von den industriellen Partnerinnen und Partnern unter anderem für E-Autos, Medizintechnik und Smartphones genutzt werden.
Aktuell arbeiten rund 125 Fraunhofer-Mitarbeitende für die Fraunhofer FFB. Zusammen mit dem MEET (Münster Electrochemical Energy Technology) der Universität Münster sowie weiteren Forschungspartnern gehört die „BatteryCityMünster“ zu einem der zentralen Wirtschafts- und Technologiestandorte in Deutschland und Europa. Zur Einweihung der FFB PreFab am Dienstag waren rund 500 Gäste vor Ort, darunter Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger, der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst, NRW-Wissenschaftsministerin Ina Brandes sowie der Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, Prof. Holger Hanselka.
Bild: Legten zur Eröffnung der FFB PreFab in Münster symbolisch den Schalter um (v.l.n.r.): NRW-Wissenschaftsministerin Ina Brandes, Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger, NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst, Oberbürgermeister Markus Lewe, Prof. Dr.-Ing. Holger Hanselka, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, sowie Prof. Dr. Achim Kampker, Prof. Dr. Jens Tübke und Prof. Dr. Simon Lux von der Institutsleitung der Fraunhofer FFB. Foto: Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.