Münster (SMS). Vier Jahre ist es her, dass Filmregisseurin Hella Wenders ihren Dokumentarfilm „Berg Fidel – eine Schule für alle“ zum Abschluss brachte. Damals begleitete sie vier Protagonisten während ihrer Grundschulzeit und zeigte ein inklusives Konzept, in dem Kinder unterschiedlichen Alters und Förderbedarfs gemeinsam unterrichtet werden. Wie es ihren Protagonisten inzwischen auf ihren weiterführenden Schulen ergeht, soll nun eine Fortsetzung der Dokumentation zeigen. Am Wochenende drehte das Team, unterstützt vom Filmservice Münster.Land, für den Dokumentarfilm „Irgendwie, Irgendwo, Irgendwann“ erneut in Münster.
„Kommt das denn im Fernsehen?“, möchte ein neugieriger junger Sendbesucher wissen. Der große Mann mit der Kamera hat seine volle Aufmerksamkeit erregt. Seit einer guten Stunde steht Luca Lucchesi an der Autoscooter-Bahn und filmt den bunten Trubel rund um seinen heutigen Protagonisten Jakob. Neben ihm zeichnet Andrew Amondson mit feinem Gerät die Tonspur auf. „Ja, sicher“, sagt Hella Wenders und erklärt, dass es sich um einen Dokumentarfilm handelt, der hier entsteht. „Nächstes Jahr wird er allerdings erst einmal in die Kinos kommen, bevor er dann im ZDF zu sehen sein wird.“
Seit Beginn des Schuljahres trifft sie sich regelmäßig mit sieben Jugendlichen, die sie schon bei der Arbeit zu ihrer ersten Dokumentation in Münster kennengelernt und begleitet hat. Mit dabei sind auch die vier Protagonisten des ersten Teils. Der Kontakt zu ihnen sei nie vollständig abgebrochen, berichtet Producerin Su-Jin Song.
Auslöser dafür, die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen weiterzuverfolgen, seien Fragen des Publikums zur Situation der Protagonisten nach „Berg Fidel“ gewesen, so Wenders. „Der erste Film endete mit dem Bruch nach der 4. Klasse“, sagt sie. „Immer wieder wurde ich gefragt, wie es denn wohl danach für die Kinder weitergeht.“
Die Fortsetzung führt das Team diesmal an sehr unterschiedliche Schultypen. Eine Gesamtschule ist dabei, eine Montessori Schule, ein Gymnasium, ein Berufskolleg und die münstersche Primus Schule. Doch nicht nur Schule soll in dem neuen Film eine Rolle spielen. „Es geht auch um die Wünsche, Träume und Hoffnungen der Protagonisten.“ Daher werde auch das Leben in der Familie, in der Freizeit und der Umgang mit Freunden dokumentiert.
Zwei Tage lang drehte das Filmteam dafür auf dem münsterschen Send. „Wir planen meisten vier bis fünf Tage am Stück voraus, sprechen uns mit den Schulen und den Familien ab“, berichtet Producerin Song. Was dann aber tatsächlich geschehe, ließe sich bei einer Dokumentation nicht vorhersehen. „Meist ergibt sich spontan etwas noch Tolleres, als wir uns vorher gedacht haben“, so Regisseurin Wenders.
Der Dokumentarfilm „Irgendwie, Irgendwo, Irgendwann“ von Hella Wenders ist eine Produktion der augenschein Filmproduktion in Köln (Produzenten: Jonas Katzenstein und Maximilian Leo) in Ko-Produktion mit den ZDF Kleines Fernsehspiel (Redaktion: Christian Cloos), gefördert von der Film- und Medienstiftung NRW und nordmedia, Er ist im Verleih von Realfiction. Nähere Informationen auch unter www.filmservice-muenster-land.de.
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Die Dokumentation „Berg Fidel – Eine Schule für alle“ wird fortgesetzt: Regisseurin Hella Wenders und ihr Team drehten am Wochenende auf dem münsterschen Send. Foto: Presseamt Stadt Münster / Klepp. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.