20.05.2003

Drehbuchseminar "Geschichten aus der Provinz"

Filmservice Münster.Land und Filmwerkstatt Münster luden Drehbuchautoren ein

(SMS) Die Filmstadt Münster, so der einhellige Tenor des Drehbuchseminars vom vergangenen Wochenende, bietet noch einiges Potential an bislang unverfilmten Stoffen und spannenden Geschichten. Rund 25 sowohl angehende als auch etablierte Drehbuchautoren aus Nordrhein-Westfalen, Berlin und den Niederlanden folgten dem Ruf des Filmservice Münster.Land und der Filmwerkstatt Münster, Geschichten aus der westfälischen Provinz zu analysieren, zu hinterfragen und selbst zu entwickeln. Unter der Leitung zweier renommierter Referenten wurden in parallel durchgeführten Seminaren neue erzählerische Perspektiven für den Filmstandort Münster aufgezeigt.
Ausgehend von einer detaillierten Analyse der "Wilsberg"-Folgen und des Münster-"Tatorts" diskutierte der Filmwissenschaftler Dr. Charlie Möller-Nass, Leiter der Drehbuchschule Rhein-Ruhr und langjähriger Kenner der münsterschen Szene, die markanten Eigenheiten des Münster-Krimis. Mit geradezu kriminalistischem Gespür zerlegten die Seminarteilnehmer beide Reihen in ihre Bestandteile und filterten somit die grundlegenden Strukturen heraus.
Dem Münster-Krimi sei eine gewisse Leichtigkeit im Umgang mit den Kriminalfällen anzumerken, so Möller-Nass. Das Spektrum der Ermittlungsmethoden pendele in erster Linie zwischen abgeklärter Distanziertheit und liebenswerter Harmlosigkeit. Der Privatdetektiv Wilsberg und sein Kumpel Manni sind dank ihrer kleinen Schwächen und Eigenheiten sympathisch gezeichnete Charaktere, Identifikationsfiguren und nicht zuletzt Imageträger für die Stadt Münster, ebenso wie das Gespann aus Kommissar und Pathologe in den "Tatort"-Episoden.


Im zweiten Teil des Seminars leistete die Autorin und Dozentin Usch Luhn praktische Hilfestellung bei der Ausarbeitung von Drehbuchentwürfen, die explizit in Münster und seiner Umgebung angesiedelt sind, sich aber nicht nur auf das Krimigenre beschränkten. Dabei wurden regionale Kuriositäten wie die tatsächlich stattgefundene Begegnung zwischen Napoleon und einem Bauern aus Mettingen zutage gefördert, die den Ausgangspunkt für eine herrlich schrullige Komödie geben könnte. Viele der im Seminar entwickelten Filmideen werden sich sicherlich unter den Bewerbungen für den vom Filmservice Münster.Land ausgelobten Drehbuchförderpreis Münster.Land wiederfinden, der am 28. November 2003 beim Filmfestival Münster vergeben wird.


Der Filmservice Münster.Land, eine gemeinsame Initiative des Presseamtes der Stadt Münster, der IHK Nord Westfalen und der Aktion Münsterland, sieht das grenzüberschreitende Drehbuchseminar "Geschichten aus der Provinz" als inhaltliche Ergänzung der in vergangenen Jahren erfolgreich durchgeführten Locationtouren durch das Münsterland. Ziel dieser Aktionen ist es, Münster und das Münsterland als Produktionsstätte in der Filmbranche bekannt und beliebt zu machen. Münster und die Region bieten nicht nur zahllose unverbrauchte und sehenswerte Drehorte, sondern auch eine eigentümliche und reichhaltige Mischung aus sozialen Milieus und Mentalitäten. Jede Kneipe, jedes Uni-Institut erzähle eine eigene Geschichte, so Möller-Nass. Nun gilt es, diesen Geschichten die entsprechende, attraktive Form zu geben, die eine Verfilmung ermöglicht. Dazu wurde in dem Drehbuchseminar am vergangenen Wochenende ein erster, notwendiger Grundstein gelegt.


Foto:
25 Drehbuchautoren aus Nordrhein-Westfalen und aus Berlin besuchten letztes Wochenende für ein Drehbuchseminar die Filmstadt Münster. Mittags sorgte für das leibliche Wohl in skurrilem Ambiente der Gemüseladen Peperoni. Foto: Presseamt Stadt Münster. Abdruck honorarfrei.

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