Münster (SMS) Gutes Klima für gutes Lernen, ein deutlich abgesenkter Heizwärmebedarf und ein pro Jahr um 50 Tonnen reduzierter CO2-Ausstoß - das und mehr ist mit der energetischen Sanierung des Gymnasium Paulinum inklusive Sporthalle erreicht. Drei Jahre lang hat das städtische Immobilienmanagement die vierzügige Schule am Stadtgraben saniert, investiert in neue Fenster und Heizkörper, Innendämmung der Wände, in moderne Haustechnik und neue Fassadenplatten. Jetzt nähern sich die Arbeiten mit großen Schritten ihrem Ende. Das Schlusskapitel wird in den Sommer- und Herbstferien mit der Sanierung der Sporthalle aufgeschlagen.
Ein klimaneutrales Münster bis 2030 - diesem ehrgeizigen Ziel hat sich die Stadt verschrieben. Und sie will ihre Hausaufgaben natürlich auch beim eigenen Gebäudebestand machen. „Eine Schlüsselrolle nimmt dabei die energetische Sanierung älterer Gebäude ein. Auch in unserem Immobilienbestand wollen wir konsequent den Klimaschutz vorantreiben“, sagt Stadtrat Matthias Peck, „vor allem in den Schulen.“ Wie das funktionieren kann, zeigt das Gymnasium Paulinum mit seinem denkmalgeschützten Altbau von 1957 und dem Erweiterungstrakt aus den 1980er Jahren. „Wir haben den Energie- und CO2-Verbrauch um rund 20 Prozent heruntergefahren“, bilanziert der Beigeordnete für Immobilien und Nachhaltigkeit. Matthias Peck: „Jährlich sparen wir damit rund 34 Tonnen Kohlendioxid und 20 000 Euro. Für ein denkmalgeschütztes Gebäude sind das hervorragende Werte.“
Die Arbeiten liefen in enger Kooperation mit dem Denkmalschutz. Zusätzlich zur energetischen Sanierung wurden im Altbau asbesthaltige Böden ausgetauscht und abgehängte Decken renoviert. Eine neue Außenverschattungsanlage verhindert in heißen Sommern das Aufheizen der Klassenräume.
Bauarbeiten, Lärm, Absperrungen, Schmutz - wenn ein so großes Sanierungspaket bei laufendem Unterricht gestemmt wird, verlangt das einiges ab. Hinter Schule und dem Immobilienmanagement liegen viele Monate mit engen Abstimmungen. „Eine riesige Herausforderung für die rund 900 Schüler, 70 Lehrkräfte und für unsere Logistik“, sagt Projektleiterin Helena Heyen und hält einen großen Dank bereit für viel Verständnis: „Das Miteinander hat hervorragend geklappt“. Um Störungen für das Schulleben möglichst klein zu halten, wurde in vier getrennten Bauabschnitten saniert. Voll im Plan liegen die Zeit- und Kostenpläne: Knapp fünf Millionen nimmt die Stadt für das Bauprojekt in die Hand.
Sporthalle
Auch die Turnhalle bekommt eine Frischzellenkur. Die stark verwitterte Fassade wird energetisch fit gemacht und komplett - unter Wahrung des vorhandenen Charakters aus Stahl, Aluminium und Glas - erneuert. Aktuell werden die Oberlichter in der Ostfassade ausgetauscht, im Herbst schließt die Sanierung der einfach verglasten Westfassade und der Einbau der neuen Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung an. Gesamtinvestition: 800 00 Euro. Auch dies zahlt sich langfristig für den Geldbeutel und den Klimaschutz aus: Der jährliche Heizwärmebedarf senkt sich von 155 kWh/m² auf 59 kWh/m². Das jährliche Einsparpotential beträgt 91.500 kWh und 16 Tonnen Kohlendioxid.