26.10.1998

Weniger Lohn - mehr Arbeit? Arbeitsmarktforum Münster

Arbeitsmarktinitiative (AIM) hat namhafte Referenten eingeladen / Öffentlichkeit willkommen

(SMS) Kontroverse Diskussionen sind einkalkuliert und ausdrücklich erwünscht, wenn die Arbeitsmarkt-Initiative Münster (AIM) am Mittwoch, 28. Oktober, im Rathaus zu ihrem dritten Arbeitsmarktforum einlädt. Ein namhaft besetztes Podium mit Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Sozialpolitik wird in Referaten und einem Podiumsgespräch der Frage nachgehen, ob sogenannte Einfacharbeitsplätze als strategisches Mittel in der Arbeitsmarktpolitik Sinn machen. "Weniger Lohn - mehr Arbeit?" lautet das Forum im Festsaal von 9.45 bis 13 Uhr.
Nach wie vor hohe Arbeitslosenzahlen verlangen nach neuen Strategien in Politik und Wirtschaft. Besonders betroffen sind Arbeitskräfte mit geringen Qualifikationen, da Einfacharbeitsplätze zunehmend wegfallen. "Auf unserem dritten Arbeitsmarktforum wird es um die Frage gehen, wie diesem Phänomen begegnet werden kann", so Dr. Anna Ringbeck, Leiterin der AIM. Im Mittelpunkt der Beiträge steht ein Modell der USA. Danach soll der Ausbau eines Niedriglohnsektors - etwa Dienstleistungen im Haushalt - für zusätzliche Beschäftigung in großem Umfang sorgen.
Über Pro und Contra dieses Modells diskutiert in Münster ein prominent besetztes Expertengremium. Hans-Peter Klös (Institut der deutschen Wirtschaft Köln) referiert über Reformen der kommunalen Beschäftigungspolitik. Für Verbesserungen von Chancen gering qualifizierter Arbeitslosen tritt Claus Schäfer vom Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut Düsseldorf ein. Dietrich Engels (Otto-Blume-Institut für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik Köln) nimmt zum Lohnabstandsgebot in der Sozialhilfe Stellung. "Einfacharbeitsplätze im Bereich haushaltsbezogener Dienstleistungen?" - darüber spricht Claudia Weinkopf vom Institut für Arbeit und Technik in Gelsenkirchen.
Die Moderation der anschließenden Podiumsdiskussion liegt beim Kölner Journalisten Thomas Gesterkamp. Begrüßt werden die Teilnehmer des Arbeitsmarktforums von Stadtdirektor Horst Freye. Interessierte sind zur Teilnahme willkommen.