Münster (SMS) Die Solidaritätspartnerschaft der Stadt Münster mit der ukrainischen Stadt Winnyzja ist seit März dieses Jahres offiziell besiegelt. Seit dem gestrigen Donnerstag, 16. November, ist eine vierköpfige Delegation aus Winnyzja – darunter auch Bürgermeister Serhii Morhunov – in Münster zu Gast, um über bestehende gemeinsame Projekte und zukünftige Kooperationsmöglichkeiten zu sprechen. „Bei meinem Besuch in Winnyzja im August ist deutlich geworden, wie wir unsere Unterstützung für unsere Partnerstadt bedarfsgerecht ausbauen und gleichzeitig viel von unseren ukrainischen Freundinnen und Freunden lernen können. Ich freue mich daher sehr, meinen Amtskollegen Serhii Morhunov nun erstmals in Münster begrüßen zu dürfen und unsere Zusammenarbeit weiter zu vertiefen“, erklärt Oberbürgermeister Markus Lewe.
Bis zur Abreise der Gruppe am Sonntag, 19. November, steht unter anderem ein Gespräch beim Universitätsklinikum Münster (UKM) über eine mögliche zukünftige Klinikpartnerschaft im Bereich der Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie auf dem Programm. Auch die gemeinsame Spendenaktion des Arbeiter-Samariter-Bundes RV Münsterland (ASB) und der Stadt Münster für Winnyzja läuft weiterhin. Die bisher eingegangenen Spenden flossen insbesondere in die Ausstattung eines Reha-Zentrums in einem Krankenhaus in Winnyzja. Da dieser Bedarf weiterhin besteht, besuchen die ukrainischen Gäste gemeinsam mit dem ASB das Zentrum für ambulante Rehabilitation (ZaR) Münster, um dort über die künftige Verwendung der Spenden zu sprechen. An dem Treffen beteiligt sich auch die Evangelische Theologische Fakultät der Universität Münster, um mögliche Kooperationen im Bereich der Seelsorge und Trauerbewältigung abzustimmen.
Bei den Stadtwerken tauscht sich die ukrainische Delegation mit Expertinnen und Experten des kommunalen Unternehmens zur erneuerbaren Energiegewinnung sowie zur Weiterentwicklung des Nahverkehrs aus. Die Stadtwerke helfen der Partnerstadt auch ganz praktisch weiter: Sie spenden drei Dieselbusse, die voraussichtlich Anfang 2024 in Winnyzja ankommen werden. Bei einem Besuch der Kläranlage Münster erhalten die Gäste außerdem Informationen zur Nutzung von Abwasser bei der Wärmegewinnung. Auch eine Stadtführung sowie ein Treffen mit dem Verein für Ukrainische Sprache und Kultur in Münster, dem Ukraine in Not e.V. und dem Förderverein Münster – Lublin sind Teil des Programms. Das Büro Internationales im Amt für Bürger- und Ratsservice der Stadt Münster hat den Besuch vorbereitet und begleitet die Delegation aus der Ukraine.
Deutsch-ukrainische Partnerschaftskonferenz in Leipzig
Unmittelbar zuvor kamen Vertreterinnen und Vertreter der Städte Münster und Winnyzja bereits auf einer deutsch-ukrainischen kommunalen Partnerschaftskonferenz in Leipzig zusammen. Vom 13. bis zum 15. November ging es dort unter anderem um die Frage, was kommunale Partnerschaften zum Bevölkerungsschutz und zum Wiederaufbau in der Ukraine sowie zur europäischen Integration des Landes beitragen können. Vor Ort waren neben Vertreterinnen und Vertretern weiterer deutsch-ukrainischer Partnerstadtverbünde auch Markus Lewe, in Doppelrolle als Münsters Oberbürgermeister und Präsident des Deutschen Städtetages, Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.
Spendenaktion: Bedarf in Winnyzja weiterhin groß
Trotz der vielen bisherigen Spenden aus Münster ist Winnyzja auch zukünftig dringend auf Unterstützung angewiesen. Wer der Stadt helfen möchte, hat weiterhin die Möglichkeit, an den ASB Münsterland zu spenden (IBAN: DE55 4005 0150 0034 5002 23, Stichwort: Winnyzja). Für eine Spendenquittung ist die Angabe der Adresse im Verwendungszweck notwendig. Fragen zu Spenden beantwortet Susanne Rietkötter vom Büro Internationales der Stadt Münster (rietkoetter@stadt-muenster.de, 02 51/4 92-33 26), die die Aktion koordiniert.
Bild: Yuliia Kashpruk (Stadt Winnyzja), Susanne Rietkötter (Stadt Münster), Stadtführerin Annette Stadtbäumer, Winnyzjas Bürgermeister Serhii Morhunov, Nataliia Kononchuk, Olga Remeshevska (beide Stadt Winnyzja), Übersetzerin Olga Stromberger und Lisa Lotte Reiners (Stadt Münster) bei der Führung durch die münstersche Innenstadt. Foto: Stadt Münster/Michael Möller. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
Bild: Winnyzjas Bürgermeister Serhii Morhunov besuchte im Rahmen der Stadtführung auch die Lambertikirche. Foto: Stadt Münster/Michael Möller. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
Bild: Oberbürgermeister Markus Lewe (l.) sprach auf der deutsch-ukrainischen Partnerschaftskonferenz in Leipzig mit Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko. Foto: Jens Schlüter. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
