Kleinere Tischuhren waren bis um 1850 eher selten in Westfalen. Die Exemplare, die im Münsterland gebaut worden sind, sehen aus wie verkleinerte Köpfe von Bodenstanduhren und sind deutlich englischen Vorbildern verpflichtet.
„Von Uhrmachern aus Münster sind überhaupt nur zwei Stutzuhren der Barockzeit bekannt. „Vor kurzem konnten wir eine für unseren Bestand erwerben“, freut sich Dr. Barbara Rommé, Leiterin des Stadtmuseums Münster, über den Neuzugang. Die Tischuhr ist signiert von Johann Joseph Schwarz, einem Handwerker, über den die Quellen bislang schweigen.
„Von den wenigen Uhrmachernamen, die vor 1750 in Münster belegt sind, ist Johann Albiger einer der wichtigsten“, so Dr. Ulrich Reinke vom Westfälischen Amt für Denkmalpflege. Geburtstag oder Sterbetag sind nicht gesichert, aber in alten Schriften ist Albinger zwischen 1694 und 1715 urkundlich fassbar. Von diesem Uhrmacher sind insgesamt nur drei Bodenstanduhren bis heute erhalten, zwei davon zeigt jetzt das Stadtmuseum .
Ein anderes Schmuckstück aus Meisterhand ist eine Uhr von Michael Frischauff. Sie hat schon ein eisernes Werk wie viele der späteren Bauernuhren Westfalens zwischen 1780 und 1840. Das Westfälische Freilichtmuseum Detmold stellte sie dem Stadtmuseum als Leihgabe zur Verfügung.
Klein, aber fein sind die Verwandten der großen Standuhren, die den Kreis der Uhrmacherkunst aus Münster schließen: Eine Kollektion von Taschenuhren aus Privatbesitz zeigt in der Ausstellung noch einmal höchstes Niveau und einen Einblick in die Welt von Minuten und Stunde.
Foto: Tickende Kostbarkeiten zeigt das Stadtmuseum in seiner kleinen Ausstellung „Mit der Zeit“.
Foto: Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei
