15.09.2003

Münzen und Beschläge aus den Tiefen des Drubbels

Stadtmuseum präsentiert Grabungsergebnisse / Computeranimation

Münster (SMS) Die Geschichte des Drubbels in nur sieben Minuten - eine Computeranimation im Stadtmuseum macht es vor. Dazu zeugen Fotos und Funde von historischen Spuren im Untergrund der Altstadt. Das Museum an der Salzstraße hat erste Ergebnisse der Grabungen im Bereich Roggenmarkt, Alter Fischmarkt und Alter Steinweg für die Öffentlichkeit jetzt in einer kleinen Präsentation zusammengefasst.

Etliche Monate suchte die Stadtarchäologie unter Leitung von Dr. Aurelia Dickers im Boden nach Spuren des alten Münsters. Eine erste Auswertung führte zu einer faustdicken Überraschung. Historiker gingen bisher von einer Bebauung an dieser Stelle schon im 10./11. Jahrhundert aus. "Das kann die Grabung nicht bestätigen", stellt Kulturhistoriker Dr. Bernd Thier klar. "Vielmehr ist bis zur Mitte des 12. Jahrhunderts das Gelände sumpfig und feucht".

Erst im späten 12. Jahrhundert wird eine erste Steinpflasterung verlegt und später mehrfach erneuert. "Das jüngste erhaltene Pflaster liegt 40 bis 60 Zentimeter über dem ältesten Belag", hält Dr. Thier fest.

Noch ein Grabungsergebnis ließ aufhorchen: Die Steinhäuser am Drubbel entstanden an der Wende 13./14. Jahrhundert nicht - wie bisher angenommen - nach und nach. "Vielmehr wurde das Ensemble als Einheit geplant und in einem Zug auf der ehemals offenen Marktstraße gebaut", hebt Bernd Thier hervor. Vermutlich gab es am Drubbel noch eine hölzerne Vorbebauung, die jedoch nicht nachgewiesen werden konnte.

Vor einem wandfüllenden Grabungsplan hat das Stadtmuseum ausgewählte Funde platziert, die an das Leben und Arbeiten im Marktbereich erinnern. Münzen, Fragmente von Münzwaagen und Münzgewichte sind Belege für den lebhaften Handel. Schnallen und Beschläge stehen für die handwerkliche Kunst im Mittelalter. Erst 1905/07 fielen die zehn winzigen Steingebäude am Drubbel der Abrissbirne zum Opfer. "Aus dem Schutt stammt der Schädel eines Nerz, der mit einem Pelzhändler in Verbindung gebracht werden könnte", so Bernd Thier. Anhand der Computeranimation des digital wieder aufgebauten Drubbels lässt sich die Geschichte von den Anfängen bis zum Abbruch nachvollziehen. Diese vertonte Rekonstruktion - inhaltlich von dem Historiker Stephan Winkler erarbeitet - stellte die Firma Maßwerke aus Münster dem Stadtmuseum kostenlos zur Verfügung.

Foto: Historischer Drubbel in heutiger Umgebung - die Computeranimation im Stadtmuseum macht es möglich. Foto: Maßwerke Münster, Abdruck mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.

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Ausgrabungen am Drubbel

Ausgrabungen am Drubbel
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