Die ersten Arbeitsschritte mit der Abnahme der Tapete aus den 1930-er Jahren und detaillierten Untersuchungen haben jetzt begonnen. Mit Ergebnissen wird zum Jahresende gerechnet. Auch während der Arbeiten bleibt das Rüschhaus, das einst Baumeister Schlaun für sich als Landsitz erbaute und später Wohnsitz der Annette von Droste-Hülshoff war, für Besucher geöffnet.
Neben kleineren Holz- und Wandsanierungen im Gartensaal steht die Wandverkleidung im Mittelpunkt des Interesses. Denkmalschützer von Stadt und Landschaftsverband und das Stadtmuseum, das für die wissenschaftliche Betreuung des Rüschhauses verantwortlich ist, wollen dem Raum ein Stück Authentizität zurückgeben. "Der Eingriff ist notwendig. Wir nutzen ihn zugleich für eine rekonstruierende Gestaltung des Raumes, die der historischen und ästhetischen Bedeutung des spätbarocken Kleinodes entspricht", erläutert Kunsthistorikerin Dr. Rita Kauder-Steiniger.
Mit den Arbeiten wurde der Fachmann Ralf Kampmann-Wilsker betraut. Der Wandrestaurator wird nach der Tapetenabnahme die Wände auf Spuren von älteren Dekorationen untersuchen und die Befunde en detail dokumentieren. "Diese Ergebnisse dann werden zusammen mit anderen im Vorfeld geleisteten Forschungen die Grundlage sein für das endgültige Restaurierungskonzept des Gartensaals", fasst Dr. Kauder-Steiniger zusammen. Auf rund 100 000 Mark hat das Hochbauamt die Kosten inclusive einer Handdrucktapete veranschlagt, 30 000 Mark davon trägt das Land Nordrhein-Westfalen.
Besucher müssen auf das attraktive Ziel vor den Toren Münsters während der Maßnahme nicht verzichten. Allein der Gartensaal und das angrenzende Schlafzimmer Schlauns mit der kostbaren Landschaftstapete aus den 1820er Jahren bleiben geschlossen, Küche und die Räume der Droste hingegen geöffnet. Bis zum 30. November gibt es um 10 Uhr, 11 Uhr, 14 Uhr und 15 Uhr täglich Führungen. Vom 1. Dezember bis 28. Februar sind Führungen für Gruppen nach vorheriger Anmeldung möglich.