23.05.2002

"Friedenspreistage" würdigen Westfälischen Friedenspreis

Friedensstadt Münster lädt zur Auseinandersetzung mit Krieg, Frieden und internationaler Strafgerichtsbarkeit ein

(SMS) "Westfälische Friedenspreistage" bilden ab 2. Juni erstmals den Rahmen für die Verleihung des Westfälischen Friedenspreises am 8. Juni durch die Wirtschaftliche Gesellschaft für Westfalen und Lippe im historischen Rathaus in Münster.

"Als Stadt des Westfälischen Friedens würdigt Münster damit die Preisträger und lädt zur Auseinandersetzung mit Themen wie Kriegsverbrechen und internationale Strafgerichtsbarkeit ein", so Bernadette Spinnen, Leiterin von Münster Marketing. Das Programm mit Vorträgen, Lesungen und einer Licht- und Klanginszenierung auf dem Prinzipalmarkt hat Münster Marketing gemeinsam mit Partnern wie Universität, Haus der Niederlande, Villa ten Hompel und Literaturverein konzipiert.

Den Auftakt bildet ein Vortrag über die Rolle des Westfälischen Friedens bei der Entstehung des modernen Völkerrechts (Sonntag, 2. Juni, 11.30 Uhr, Rathaus). Es schließen sich Ausführungen zum Leitbild vom "Kampf der Kulturen" an, über das seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 zunehmend kontrovers diskutiert wird (Dienstag, 4. Juni, 20 Uhr, Stadtmuseum).

Mit der internationalen Strafgerichtsbarkeit befasst sich ein Kolloquium im Haus der Niederlande im Krameramtshaus (Mittwoch, 5. Juni, 14 Uhr). Michael Holm liest aus der Autobiographie "Das zerbrochene Haus" von Horst Krüger, der in den sechziger Jahren den Frankfurter Auschwitz-Prozess beobachtet hat (Donnerstag, 6. Juni, 20 Uhr, Villa ten Hompel). Hinzu kommt eine Lesung mit dem Schriftsteller Bora Cosic und der Journalistin Caroline Fetscher, die beide den Milosevic-Prozess in Den Haag beobachten (Freitag, 7. Juni, 20 Uhr, Stadtbücherei).

Ebenfalls am Freitag - dem Vorabend der Verleihung des Friedenspreises an Carla Del Ponte und die Jugendgruppe "Schüler Helfen Leben" - wird der Prinzipalmarkt ab 23 Uhr zum Schauplatz einer Live-Inszenierung mit Kriegs- und Friedensmotiven aus Licht und Musik. Dabei werden die Giebelreihen zu Projektionsflächen, elektronisch verfremdete Musik kommt von der Orgel von St. Lamberti. Der Lichtdesigner Lutz Gock und der Organist Prof. Thomasz A. Nowak entwerfen die "LichtKlänge" auf Initiative von Fritz Schmücker, Leiter des Bereichs "Veranstaltungen/Projekte" bei Münster Marketing.

Schmücker geht davon aus, dass es nicht bei der einmaligen Veranstaltung von "Friedenspreistagen" bleiben wird: "Münster steht es gut an, wenn jeweils zur Verleihung des Preises mit einem niveauvollen Programm die Bedeutung dieser Auszeichnung für die Friedensstadt hervorgehoben wird."