20.03.2002

Münster zeigt Querschnitt aus fünf Jahrzehnten Fotografie

Friedrich-Hundt-Gesellschaft und Stadtmuseum präsentieren Schupmann Collection

(SMS) Zwei Monate lang steht das Stadtmuseum Münster ganz im Zeichen der deutschen Fotografie nach 1945. Gemeinsam mit der Friedrich-Hundt-Gesellschaft e. V. zeigt das Museum im Fürstenbergsaal rund 200 ausgewählte Schwarzweißaufnahmen der bedeutenden Sammlung Michael Schupmann.

Mit großem Engagement hat der Sammler gemeinsam mit seiner Frau herausragende Arbeiten großer Fotografenpersönlichkeiten aus fünf Nachkriegsjahrzenten zusammengetragen. Die dieser Collection zugrunde liegenden Auswahlkriterien lassen ein ausschnitthaftes, aber gleichwohl klar umrissenes Bild der bundesdeutschen Fotogeschichte erkennen, die immer auch Gesellschaftsgeschichte war und ist.

Die "subjektive Fotografie" ist eindrucksvoll durch Arbeiten von Robert Häusser und Peter Keetman vertreten. Einen Gegensatz dazu bilden die Reportagen von Hilmar Pabel und Will McBride. Mit Barbara Klemm und ihren "Fotogeschichten" gibt es für das Publikum des Stadtmuseums ein Wiedersehen. Bernd und Hilla Bechers "Industriedenkmale" stehen Stefan Moses "Bilder von Deutschen" gegenüber.

Neben der klassischen Reportage- und Dokumentationsfotografie oder der experimentellen Fotografie nehmen aber auch Arbeiten einen breiten Raum ein, die bei ihrer Entstehung in erster Linie für die gewerbliche Nutzung gedacht waren. Ob die neuste Mode vorgestellt oder für Tapeten geworben wird, es handelt sich um ausgesucht gute Fotografien. Der zeitliche Abstand offenbart oftmals umso deutlicher die Güte der Bilder. Sie waren nicht nur ein Verbrauchsprodukt für den Augenblick, sondern erweisen sich als Kunstwerke. Damit wird der sichere Blick des Sammlers offenbar, der sich nicht vordergründig vom Thema ablenken lässt, sondern die künstlerischen Komponenten erkennt. Dafür sprechen auch so prominente Namen wie Floris M. Neusüss, Andreas Müller-Pohle, Heinz Hajek-Halke oder auch Gottfried Jäger. Sehr viele, die in der deutschen Fotografie Rang und Namen haben, sind hier vertreten ...

Die Ausstellung wurde gemeinsam mit dem Museum für Photographie in Braunschweig realisiert. Im Museumsshop ist ein aufwändiger Katalog erhältlich (25 Euro). Öffnungszeiten: 26. März bis 19. Mai, dienstags bis freitags 10 bis 18 Uhr, samstags, sonn- und feiertags 11 bis 18 Uhr; über Ostern 31. März/1. April und Pfingsten 19./20. Mai geöffnet; am 2. April und 9. Mai geschlossen. Eintritt frei.