28.12.2001

Zwischen Puppenstube und Poesiealbum

Kostproben: Mädchenalltag in Münster früher und heute / Stadtmuseum sucht Objekte für Ausstellung

(SMS) Mädchen in Münster in Vergangenheit und Gegenwart - unter diesem Thema präsentiert das Stadtmuseum Münster bis Ende Januar einige Neuerwerbungen und Leihgaben. Das Poesiealbum der Internatsschülerin Sophie Moellenhoff von 1829, der Totenzettel für die 1848 nur 17-jährig verstorbene Theresia Theissing, die Postkartenansicht einer Mädchenschulklasse um 1912 oder das Gebetbuch zur Erstkommunion für Wilhelmine Ernsing um 1909 erlauben einen Blick auf die Lebenssituation von Mädchen in Münster im 19. und frühen 20. Jahrhundert.

Die kleine Schau ist als Kostprobe und Einstimmung gedacht: Ab Herbst 2002 wird das Museum an der Salzstraße in Zusammenarbeit mit dem Frauenbüro der Stadt Münster und anderen Institutionen eine Ausstellung über Mädchen in Münster präsentieren. Besucherinnen und Besucher sollen aber auch ermuntert werden, in den eigenen Truhen zu stöbern. Kuratorin Dr. Rita Kauder-Steiniger: "Wir suchen für die Schau noch authentische Objekte. Das können Bilder oder Bücher sein, Kleidungsstücke, Alben, Spielzeug". Wichtiges Kennzeichen: Die Exponate sollen Leben und Alltag von münsterschen Mädchen aus der Vergangenheit lebendig werden lassen.

So wie die bereits ausgestellten Erinnerungen, bei denen auch Puppe, Puppenstube inclusive Kochbuch und Geschirr nicht fehlen. Die aktuellen Leihgaben kommen von Frauen, die ihre Kindheit nicht in Münster verbracht haben. "Das wird bei der Ausstellung im nächsten Jahr natürlich anders sein", hofft Rita Kauder-Steiniger auf ein buntes und spannendes Kaleidoskop aus münsterschen "Mädchenwelten".

Hinweise von potenziellen Leihgebern erbittet das Stadtmuseum unter Telefon 02 51 / 4 92-45 00 oder bei Dr. Rita Kauder-Steiniger, Tel. 02 51 / 4 92-45 12.