09.08.2000

Silberne Weinkanne von 1790 für die Schausammlung im Stadtmuseum

Förderverein Münster Museum macht Neuerwerbungen möglich / Gemälde vom Jugendstilkünstler Pankok

(SMS) Eine silberne Weinkanne, 1790 in Münster angefertigt und jüngst bei Sotheby's in London ersteigert, bedeutende Gemälde des aus Münster stammenden Jugendstilkünstlers Bernhard Pankok (1872-1943) oder eine Offiziersuniform vom Beginn des 20. Jahrhunderts - das Stadtmuseum hat seine ständige Schausammlung erneut um einige Objekte bereichert. Möglich wurden diese Ankäufe dank der engagierten Unterstützung des Fördervereins Münster Museum e.V. In einer kleinen Ausstellung präsentiert das Museum diese Erwerbungen aus den letzten beiden Jahren jetzt der Öffentlichkeit.

"Wohl selten sind Geschicke und Geschichte eines Museums so eng mit denen seines Fördervereins verbunden wie im Falle Münsters", so Museumsleiterin Dr. Barbara Rommé im Rückblick. Jochen Herwig, Vorsitzender des Fördervereins, nennt Zahlen: "Seit seiner Gründung 1979 bis heute hat der Verein durch Mitgliedsbeiträge und Spenden insgesamt nahezu 1000 Objekte im Wert von fast zweieinhalb Millionen Mark für das Museum erworben". Eindrucksvolle Stadt- und Architekturmodelle gehören dazu wie wertvolle Gemälde, Grafiken und Skulpturen.

Im Mittelpunkt der aktuellen Erwerbungen steht ein edles Weingefäß aus Silber. Das Stadtmuseum erhielt mit Unterstützung eines münsterschen Silberhändlers am 23. März 2000 bei einer Versteigerung bei Sotheby´s in London dafür den Zuschlag. Goldschmied Bernhard Wilhelm Budde fertigte die Kanne um 1790 in seiner Werkstatt in Münster. "Ehemals gehörte sie zum umfangreichen Tafelsilber der Freiherren von Landsberg-Velen", erläutert Dr. Axel Schollmeier vom Stadtmuseum. Das Gefäß bereichert zusammen mit einer schon 1999 erworbenen kleineren Kaffeekanne die Sammlung an Silbergerät im Stadtmuseum, die eindrucksvoll die Bedeutung dieses Handwerks in der westfälischen Metropole belegt.

Schon seit langem bildet das Werk des aus Münster stammenden Jugendstilkünstlers Bernhard Pankok (1872 - 1943) einen Schwerpunkt in der Sammeltätigkeit des Fördervereins. Aus dem Nachlass der Familie Pankok kommen jetzt einige der wichtigsten Werke des Malers. Darunter ist auch das Porträt der Tochter Aline, das sicherlich zu den bedeutendsten Porträts von Bernhard Pankok zählt. Das in drei Sitzungen heimlich gemalte Bild schenkte Pankok seiner Frau 1916 zum Geburtstag.

Bestens erhalten ist die Uniform eines Offiziers des ehemals an der Steinfurter Straße stationierten Kürassier-Regiments von Driesen. Sie steht für die Bedeutung Münsters als wichtige Garnisonsstadt.

Zur Auseinandersetzung mit Geschichte anregen Mit seiner Tätigkeit will der Verein das Stadtmuseum nicht nur finanziell unterstützen, sondern zugleich auch die Auseinandersetzung der Bürgerschaft mit der eigenen Geschichte anregen und verstärken. 1979 ins Leben gerufen, hat sich aus dem damals kleinen Kreis der an Münsters Geschichte und Kunst Interessierten ein aktiver Förderverein mit über 200 Mitgliedern entwickelt. Seine Mitglieder kommen aus allen gesellschaftlichen Bereichen, darunter sind Privatpersonen, Vereine und Firmen. Neue Förderer sind jederzeit willkommen: Verein Münster Museum e.V. , Postfach 8241, 48044 Münster.