(SMS) Zu einem kleinen Ausflug in die Spielewelt der Vergangenheit lädt das Stadtmuseum Münster mit der Ausstellung seiner jüngsten Neuerwerbung ein: Passend zur winterlichen "Spielesaison" an langen Abenden präsentiert es eine aus Privatbesitz erhaltene Auswahl von Spielen und Spielzeug. Ob das Lottospiel "Der eiserne Kanzler" zu Ehren Otto von Bismarcks, das Kali-Quartett "Deutsche Nutzpflanzen" oder das Brettspiel "Zirkus Hoppla" - die meisten der gezeigten Objekte kamen in den 20er und 30er Jahren auf den Markt. Eine Ausnahme bildet der Kinderroller aus Holz und Eisen, auf dem sich das sitzende Kind mit beiden Beinen anschieben musste: Er hielt ab 1950 Einzug in deutsche Kinderstuben.
Die Wurzeln der ausgestellten Brettspiele - allesamt sogenannte "Laufspiele" - reichen weiter in die Vergangenheit zurück. Gemeinsamer Ursprung ist das schon in der Antike bekannte "Gänsespiel". Hier wurde die Spirale der Spielbahn als Spiegel der menschlichen Lebensbahn verstanden. Etliche Spielvarianten dazu werden in der Museumsvitrine präsentiert. Dazu zählt auch das um 1930 eigens zu Werbezwecken entworfene Brettspiel einer ortsansässigen Versicherung. Zu jeder Lebenssituation preist sie mit einem kleinen Bild und einem Reim den passenden Versicherungsschutz an.
Alle Spiele sind im Museum an der Salzstraße bis zum 4. März ausgestellt.