Wie gestaltete sich der Alltag anno 1534/35 in Münster? Edda Baußmann vom Stadtmuseum wird in ihren Führungen in den kommenden Monaten den Blick lenken auf das Leben in der Stadt, die 16 Monate lang der Belagerung der fürstbischöflichen Truppen trotzte. Lebendig werden die Ereignisse von damals durch alte und neue Täuferlieder, die das Männerensemble der Westfälischen Schule für Musik unter Leitung von Hajinalka Keveceg anstimmen wird. Termine für diese rund einstündigen Rundgänge mit Wort und Musik: 25. Oktober, 15. November, 17. Januar und 14. Februar immer um 18.30 Uhr. Karten dazu sind jeweils 14 Tage vorher im Stadtmuseum an der Salzstraße erhältlich.
Die Schriften aus den Täuferjahren berichten immer wieder von "allerlei wirren Geschehnissen", auch von merkwürdigen und außergewöhnlichen Himmelserscheinungen, die von den Täufern als visionäre Zeichen gedeutet wurden. Dr. Siegfried Peterseim, tätig am Planetarium Münster, wird aus Sicht der Astronomie die historischen Lichtphänomene im Februar 1534 mit Nebensonnen und Polarlichtern beleuchten. Sein Farbdia-Vortrag am 7. Dezember steht unter dem Titel: "Rätselhafte Zeichen am Himmel".
Die Erinnerung an die Täufer, ihre Spuren im Stadtbild sind bis heute in Münster gegenwärtig. Wie aber sind die Münsteraner im Laufe der Jahrhunderte mit den geschichtlichen Ereignissen umgegangen? Dr. Bernd Thier lädt am 11. Januar zu einem stadt- und kunsthistorischen Streifzug durch "Münster - die Stadt der Wiedertäufer" ein. Sein mit zahlreichen Dias unterlegte Vortrag bringt dabei auch so manche Kuriosität ans Licht.
Musik der Reformation steht am 3. Februar auf dem Programm. In dem Abendkonzert in der Apostelkirche kommen unter Leitung von Garry Crighton zwei Ensembles für Alte Musik zusammen: der Kammerchor "Münstersche Hofcanthorey" und die Gruppe "Der pfawin swancz" mit historischen Instrumenten.
Schon ab dem 25. Oktober ist im Stadtmuseum eine künstlerische Auseinandersetzung mit den Täuferereignissen zu sehen. Lili Fischer, Professorin an der Kunstakademie Münster, hat mit ihrer Klasse dazu Installationen erarbeitet. Titel des Projektes, das bis März im Stadtmuseum ausgestellt ist: "Scheusale & Co."