15.09.2000

Markenzeichen zwischen Greifen und Löwen

Broschüre des Presseamtes stellt Münsters Stadtwappen vor

(SMS) Es ziert die Hemdsärmel der Verkehrsüberwacher und die Amtskette des Oberbürgermeister, es prangt über dem Balkon des Stadtweinhauses und am Kronleuchter im Friedenssaal, es ist eigentlich Gold, Rot, Silber, aber mal auch gepunktet und gestreift. Das Stadtwappen präsentiert sich mit bald 700-jähriger Geschichte als selbstbewusster Zeitzeuge in Münsters Stadtbild - und jetzt mit all seiner Vielfalt auch in einer neuen Broschüre des städtischen Presse- und Informationsamtes.

Wer nicht gerade die Heraldik zu seinem Hobby erkoren hat, steht - ob nun heimisch oder als Gast in Münster - zunächst mit so mancher Frage vor dem Wappen. Warum gerade Gold, Rot, Silber? Warum mal in schlichter Schildform, mal mit Helmzier, Löwen oder Greifen an den Seiten? Wer kam überhaupt auf die Idee und wozu gibt es das heute noch? Das Wappenportrait, recherchiert von Dr. Ralf Klötzer, beantwortet diese und noch andere Frage rund um den westfälischen Balkenschild.

Mit anschaulichen Beispielen begibt sich das Heft auf Spurensuche: Gemälde und Siegel, Fahnen und Parkausweise, Kupferstiche und Schmuckstücke zeigen das Wappen im Wandel der Jahrhunderte. Vieles davon lässt sich bei einem Stadtbummel noch selbst entdecken. Wer beispielsweise vor der Rathausfassade den Kopf in den Nacken legt, kann das Wappen, von Greifen gehalten, gleich zweimal entdecken.

Die kurzweilige Broschüre ist kostenlos unter anderem in der Bürgerberatung, im Stadtmuseum, in der Geschäftsstelle der Stadtwerbung und Touristik und in der Bürgerhalle des Rathauses erhältlich. Wer dann im Rathaus noch eben eine Etage hinauf in die Rüstkammer steigt, findet übrigens mit Hilfe des Hefts die Stadtwappenvariante "punktiert-gestreift". Dort ist ein Holzrelief zu sehen, das zwar auf Farben verzichtet, aber trotzdem die drei Wappenfelder klar definiert.