(SMS) Wer im nächsten Jahr Post von der Stadt bekommt, sollte den Umschlag nicht weg-, sondern einmal einen Blick darauf werfen. Denn zum 350jährigen Jubiläum des Westfälischen Friedens setzt die Stadt einen neuen Briefstempel auf ihren Frankiermaschinen ein. Der rote Stempel auf den städtischen Schreiben zeigt eine Taube und die Jahreszahlen 1648 und 1998, die Unterschrift erinnert an Münsters Rolle als Friedensstadt im Westfälischen Frieden.
Nach Sonderstempeln wie dem Papstbesuch 1984 und dem 40jährigen Bestehen der Patenschaft Münsters für Braunsberg/Braniewo in Ostpreußen 1994 gab es im vergangenen Jahr ein Stempelmotiv zur Annette-von-Droste-Hülshoff-Ausstellung des Stadtmuseums. Heute, im Jahr 1998, erinnert ein Stempel mit einer Friedenstaube an das Jahr 1648, das Jahr des Abschlusses und der Ratifikation des niederländisch-spanischen Friedens am 30. Januar und 15. Mai und der Beendigung des 30jährigen Krieges durch den Westfälischen Frieden am 24.Oktober.
Als vor 355 Jahren in Münster die Verhandlungen für den Westfälischen Frieden begannen, sorgt das neue Reichspostamt auf dem Prinzipalmarkt für die Verbindung der Gesandten zu ihren Regierungen. Die Wege der Post waren damals noch langsamer als heute: Auf die Rückkehr eines reitenden Boten etwa aus Paris wartete man zehn Tage, nach Madrid war ein Reiter 40 Tage lang unterwegs. Mit dem Abschluß des Westfälischen Friedens wurden die Postreiter geradezu zu reitenden Friedenssymbolen.
Heute kommt die Post mit dem neuen Stempel schneller, was aber wohl auch nicht allen Adressaten recht ist - etwa den „Kunden“ der Bußgeldstelle...