01.04.1998

Stadt öffnet den Zwinger für die Öffentlichkeit

Führungen von April bis Oktober / Auftakt am Sonntag / Extra-Rundgänge für Schulen

(SMS) Bei den Skulpturenausstellungen 1987 und 1997 gehörte die Installation „Das gegenläufige Konzert“ von Rebecca Horn zu den Arbeiten, die Münsteraner wie Gäste der Stadt gleichermaßen in ihren Bann zog. Lange Schlangen vor dem Zwinger an der Promenade gehörten zum alltäglichen Bild. Jetzt öffnet die Stadt Münster das Mahnmal für die Opfer von Gewalt für die Öffentlichkeit: Ab 1. April bis zum 31. Oktober bietet das Stadtmuseum geführte Rundgänge durch das denkmalgeschützte Bauwerk an - jeweils sonntags um 11 Uhr. Darüber hinaus ist der Zwinger in den Sommermonaten vom 1. Juni bis Ende September sonntags von 12 bis 16 Uhr auch ohne Führung zugänglich.

Festung, Pulverlager, Roßmühle, Gefängnis, Kulturheim der Hitlerjugend und Hinrichtungsstätte der Gestapo - an dem im frühen 16. Jahrhundert errichteten Bollwerk lassen sich wichtige und zugleich unselige Stationen der Geschichte Münsters ablesen. Nach aufwendiger Restaurierung und Installation der Horn-Arbeit erinnert der Zwinger heute an die Opfer von Gewalt und Verfolgung Unschuldiger.

Die besondere Geschichte des Bauwerkes aus dem Spätmittelalter steht bei den Führungen im Mittelpunkt. In einer Tondiashow werden die markanten Epochen nachgeblättert. Aufgrund der räumlichen Enge im Zwinger muß diese Einführung im Stadtmuseum erfolgen. Anschließend lernen die Teilnehmer „vor Ort“ das Mahnmal und die Horn-Installation mit ihrem Dialog zwischen Kunstwerk und Entstehungsort kennen.

Neben den sonntäglichen Führungen können Gruppen und Schulklassen zusätzlich Termine vereinbaren. Sie sind täglich in der Zeit von 10 bis 16 Uhr möglich und müssen eine Woche vorher angemeldet werden (Tel. 02 51 / 492 - 45 03).