Münster (SMS) Das Stadtmuseum Münster zeigt vom 11. Mai bis 8. September dieses Jahres die Wanderausstellung „Was heißt hier Minderheit?“ des Deutschen Bundestages. Die Ausstellung richtet den Blick auf staatlich anerkannte Minderheiten- und Sprechergruppen. Dazu gehören die Däninnen, deutsche Sinti und Roma, die Friesinnen, Sorben/Wenden sowie Plattsprecherinnen- und Plattsprecher. Die Ausstellung legt den Fokus auf die jahrhundertealte Geschichte und Tradition dieser Gruppen, aber auch auf ihre (gelebte) Gegenwart im heutigen Deutschland. Dabei bleibt stets die Beziehung zur Mehrheitsbevölkerung im Blick.
„Wir freuen uns, mit dieser Ausstellung auf die Bedeutung von Sprachminderheiten sowie die kulturelle Vielfalt aufmerksam machen zu können“, sagt Dr. Barbara Rommé, Leiterin des Stadtmuseums Münster. „Die Ausstellung beleuchtet eindrucksvoll, welche Muttersprachen, aber auch welche Geschichten oder Identitäten sich hinter dem Begriff Minderheit tatsächlich verbergen.“
Nicht erst seit dem Beginn der Nachkriegszeit prägte und veränderte die Einwanderung Deutschland. Vielmehr formten die unterschiedlichen Kulturen und Sprachen die Facetten des Landes lange zuvor – dazu zählen nationale Minderheiten und Volksgruppen, die schon lange hier verwurzelt sind. Sie zeichnen sich sowohl durch ihre Kultur als auch durch ihre Sprache aus. Neben diesen vier Minderheiten wird außerdem das Niederdeutsche (Platt) als Regionalsprache staatlich anerkannt und geschützt.
Losgelöst von gängigen Gruppenklischees erfahren die Besucherinnen und Besucher der Ausstellung „Was heißt hier Minderheit?“ Wissenswertes über die politischen Ziele dieser Menschen und von ihren individuellen Lebenserfahrungen und Träumen. Wie ist es, ein Leben mit mehreren Sprachen und Kulturen zu führen?
Digitale Mitmachstationen
In Kooperation mit der Kommission für Mundart und Namensforschung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) hat das Stadtmuseum einen eigenen Ausstellungspart zum Plattdeutschen in Westfalen in innovativen digitalen Mitmachstationen erstellt. Eine digitale Wortwolke zeigt Begriffe, die auch in das Hochdeutsch „eingewandert“ sind und vermittelt niedrigschwellig etwas Plattdeutsch.
Eine digitale Forschungsstation gibt Einblicke in die jahrzehntelange Forschungsarbeit, die für die Erstellung des Westfälischen Wörterbuchs notwendig war. Und Karten zeigen auf, wo, welches Wort für einzelne hochdeutsche Begriffe im plattdeutschen Gebrauch sind. Besucherinnen und Besucher können so dem Plattdeutsch in ihrem jeweiligen Wohnort im Münsterland nachspüren.
Bilder: Ab dem 11. Mai ist die Ausstellung „Was heißt hier Minderheit?“ im Stadtmuseum zu sehen. Diese führt die Besucherinnen und Besucher unter anderem an innovative Mitmachstationen. Foto: Stadtmuseum Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.