Münster (SMS) Anlässlich des 50. Todestages von Carl Busch am 17. Juni zeigt das Stadtmuseum Münster ein Selbstbildnis des münsterschen Künstlers sowie ein Bild aus dem Zyklus „Die Zeit“ und ein Kriegsbild im Kabinett 33. Der Eintritt ist frei.
Carl Busch wurde am 27. Juni 1905 in Münster geboren und arbeitete seit 1926 als Bühnenmaler am münsterschen Theater. Busch war Autodidakt. Er hatte eine Malerlehre, aber keine Akademieausbildung. 1929 beschloss der Münsteraner, sich als freischaffender Künstler niederzulassen und mietete sein erstes Atelier. Zudem wurde er Mitglied der „Freien Künstlergemeinschaft Schanze“ in Münster. Auf dem im selben Jahr entstandenen Selbstbildnis tritt er dem Betrachter selbstbewusst lässig, fast herausfordernd entgegen.
Im Zweiten Weltkrieg arbeitete Carl Busch als Kriegsmaler und wurde 1942 mit dem Gaukulturpreis ausgezeichnet. Ein Großteil dieser Kriegsbilder befand sich von 1947 bis 1999 in der sogenannten „German War Art Collection“ in Washington D.C. Dabei handelte es sich um eine Sammlung von konfisziertem Kulturgut, die der Öffentlichkeit nicht zugänglich war. 1999 ging die Sammlung zum Deutschen Historischen Museum in Berlin.
Unmittelbar nach dem Krieg schuf Busch den fast ausschließlich in grauen und braunen Tönen gehaltenen Zyklus „Die Zeit“. Darin führt er den Krieg und die Not der unmittelbaren Nachkriegszeit schonungslos vor Augen. Der Zyklus fand überregionale Aufmerksamkeit.
Carl Busch verarbeitete bis zu seinem überraschenden Tod am 17. Juni 1973 auf der Suche nach Ausdrucksformen nicht nur künstlerische, sondern auch gesellschaftliche Tendenzen in seinem Werk.
Bild: Carl Busch, Selbstbildnis, Öl auf Leinwand, 1929, Inv. Nr. GE-0803-2. Foto: Stadtmuseum Münster